herausgegeben von Friebertshäuser, Hans / Dingeldein, Heinrich J.

Inhalt

1. Zitation

1.1 Einführung

1.2 Kartenband

2. Werkbeschreibung

2.1 Hintergründe

2.2 Erhebungsgebiet

2.3 Erhebungszeitraum

2.4 Erhebungsmethode

2.5 Kartierung

2.6 Umfang

2.7 Weitere Informationen

3. Integration der Karten in REDE via Scan, Georeferenzierung und Datenbankerfassung

 

1. Zitation

1.1 Einführung

Eine gesonderte Einführung in den WSAH liegt nicht vor. Einleitende Informationen zu dem Projekt und den Karten des WSAH befinden sich im Textteil der Publikation.

1.2 Kartenband

Friebertshäuser, Hans / Dingeldein, Heinrich J. (Hrsg.) (1988): Wortatlas der städtischen Alltagssprache in Hessen. Tübingen: Francke (= Hessische Sprachatlanten. Kleine Reihe 1).

 

2. Werkbeschreibung

2.1 Hintergründe

Das von Friebertshäuser und Dingeldein in ihrer Einleitung zum WSAH formulierte Ziel besteht in der Beantwortung der Frage „nach dem Entwicklungsstand und der Entwicklungstendenz der alltäglich [in Hessen] gesprochenen Sprache“ (Friebertshäuser / Dingeldein 1988: 4). Weitere Informationen zu Zielsetzung, wissenschaftlichen Resultaten und Perspektiven des WSAH (Dingeldein 2021) finden sich hier. Wir danken dem Autor für die freundliche Verfassung des Textes.

2.2 Erhebungsgebiet

Das Erhebungsgebiet des WSAH umfasst insgesamt 61 Mittel- und Großstädte Hessens. Es erstreckt sich in nordsüdlicher Richtung von Hofgeismar bis Viernheim und in westöstlicher Richtung von Rüdesheim bis Eschwege.

2.3 Erhebungszeitraum

Die Daten des WSAH wurden Mitte 1984 erhoben.

2.4 Erhebungsmethode

Befragt wurden insgesamt 213 Dialektsprecher im Alter von 20 bis 40 Jahren. Die Informanten waren Berufstätige ohne Hochschulabschluss. Sowohl die Gewährspersonen selbst als auch je mindestens ein Elternteil waren im jeweiligen Ort aufgewachsen. Die Sprachdaten wurden direkt erhoben, indem sie zunächst vor Ort von zwei studentischen Exploratoren abgefragt und dann mittels einer leicht modifizierten Teuthonista-Lautschrift transkribiert wurden (vgl. Friebertshäuser / Dingeldein 1988: 11). Ein Überblick über das verwendete Lautsystem findet sich in Friebertshäuser / Dingeldein (1988: 134–135). Das Fragebuch beinhaltet 218 Fragen, die sich auf „218 unterschiedliche Begriffe aus den Bereichen ‚Essen und Trinken‘, „Haus und Haushalt“, „Tiere, Pflanzen, Natur“, „Kleidung“, „Mensch und Gesundheit“, „Arbeit und Beruf“ und „Zeit und Feste“ sowie „einige[n] schwer kategorisierbare[n] Wörter[n].“ (Friebertshäuser / Dingeldein 1988: 10) beziehen, sowie 22 Fragen zur Phonetik / Phonologie, Morphologie und Syntax. Das Fragebuch ist in Friebertshäuser / Dingeldein 1988: 27–45 abgedruckt. Von den 218 abgefragten Lemmata wurden 122 kartiert. Die restlichen 96 Lemmata sind im Dokumentationsteil des Atlasses beschrieben.

2.5 Kartierung

Die Darstellung des erhobenen Materials in Form von Punkt-Symbol-Karten, auf denen die verschiedenen sprachlichen Phänomene durch Symbole an den Ortspunkten markiert wurden, folgt der germanischen Tradition. Die Aufschlüsselung der Symbole erfolgt in der Legende, die der Karte beigegeben wurde. Neben der Aufschlüsselung der Symbole enthalten die Kartenlegenden die absolute Anzahl an Orten, in denen das jeweilige Lemma belegt ist, sowie die prozentualen Anteile der Informanten, die diese Form genannt haben (vgl. Dingeldein 2010: 21). Auf den meisten Karten sind auch Sondermeldungen verzeichnet.

 

Beispiel aus Friebertshäuser / Dingeldein (1988): Kt. 24

 

2.6 Umfang

Der WSAH umfasst 122 Wortschatzkarten sowie 46 Laut- und Formenkarten. Der Atlas liegt seit 1988 in einem Band publiziert vor.

2.7 Weitere Informationen

Bibliographische Hinweise zu der Hessischen Alltagssprache sind in der Georeferenzierten Online-Bibliographie zur Areallinguistik (GOBA) zu finden.

 

3. Integration der Karten in REDE via Scan, Georeferenzierung und Datenbankerfassung

Die kartierten Daten des WSAH wurden in REDE in eine zentrale Datenbank überführt, die eine kompatible Darstellung und vergleichende Analyse für den Nutzer ermöglicht. Hierzu wurden die Karten zunächst gescannt, geokodiert und rektifiziert. Das heißt bestimmten Passpunkten der gescannten Karte wurden Koordinaten zugewiesen, anhand derer eine Ausrichtung am Zentralmeridian der zugrundeliegenden Projektion ermöglicht wird. Die so bearbeiteten Karten können unabhängig von Größe, Zoomstufe oder Maßstab exakt übereinandergelegt und miteinander verglichen werden.

Für die Präsentation der WSAH-Karten in Form von Vektorkarten wurden die für die Darstellung der linguistischen Informationen und Kartensymbole benötigten Zeichensätze zusammengestellt und auf ihrer Grundlage die Legenden für die einzelnen Karten erzeugt. Im nächsten Arbeitsschritt wurde das Ortsnetz des Atlasses angelegt. Anschließend wurden mithilfe spezieller Tools die linguistischen Informationen der Sprachkarten mit den geographischen Informationen verknüpft. Nach Abschluss dieses Arbeitsschrittes ist jedem Erhebungsort einer Karte seine jeweilige linguistische Information zugewiesen und die Karten können aus der REDE-Datenbank generiert werden. Zudem wurde in REDE eine vektorisierte und interaktive Grundkarte erstellt und mit jeder Sprachkarte verknüpft.

Um dem Nutzer eine möglichst komfortable Suchfunktion und zentrale atlasspezifische Informationen zu bieten, wurden für jede Karte alle relevanten Metadaten erfasst. Zudem sind alle Karten mit einem Ortsnetz-Overlay und einer Ortsliste verknüpft, die eine gezielte Suche der einzelnen Erhebungsorte ermöglicht.

Mithilfe der oben beschriebenen Verfahren wurden alle 168 Karten des WSAH bearbeitet und dem REDE-Nutzer zur Verfügung gestellt.

Die Karten wurden von Carolin Bächt, Marlene Helmling, Pascal Jenke, Fabian Junge und Rebecca Pohlmann digital aufbereitet.