herausgegeben von Gütter, Adolf

 

Inhalt

1. Zitation

1.1 Einführung

1.2 Kartenband

2. Werkbeschreibung

2.1 Hintergründe

2.2 Erhebungsgebiet

2.3 Erhebungszeitraum

2.4 Erhebungsmethode

2.5 Kartierung

2.6 Umfang

2.7 Weitere Informationen

3. Integration der Karten in REDE via Scan und Georeferenzierung

4. Nordb. SA im Vorgängerprojekt DiWA

4.1 Anzahl und digitale Aufbereitung der ausgewählten Karten

4.2 Überblendung mit den Karten das Sprachatlas des Deutschen Reichs von Georg Wenker

 

1. Zitation

1.1 Einführung

Eine Einführung in das gesamte Werk des Nordb. SA liegt nicht vor. Dem Kartenband ist eine Einführung zu den entsprechenden Karten vorangestellt.

1.2 Kartenband

Gütter, Adolf (1971): Nordbairischer Sprachatlas. München: Verlag Robert Lerche.

 

2. Werkbeschreibung

2.1 Hintergründe

Das von Adolf Gütter in seiner Einleitung formulierte Ziel des Nordb. SA besteht darin, Sprachdaten aus der Region des Nordbairischen zu erheben und diese geographisch aufbereitet abzubilden, um „ein umfassendes Kartenwerk speziell für den nordbairischen Raum, das auf zuverlässigem und homogenem Untersuchungsmaterial basiert und ein klares Bild des Nordbairischen vermittelt“, zu schaffen (Gütter 1971: 7).

2.2 Erhebungsgebiet

Die ca. 3.000 Erhebungsorte des Nordb. SA erstrecken sich in nordsüdlicher Richtung von Oelsnitz bis Landshut und in westöstlicher Richtung von Ansbach bis Zwiesel. Die Grundkarte (Maßstab 1: 700.000), die nicht gesondert publiziert wurde, zeigt das Gebiet mit den Erhebungsorten sowie orohydrographische Informationen.

2.3 Erhebungszeitraum

Die Daten des Nordb. SA wurden von 1966 bis 1970 erhoben.

2.4 Erhebungsmethode

Befragt wurden sowohl weibliche als auch männliche Dialektsprecher aus dem Erhebungsgebiet des Nordb. SA. Als Ausgangspunkt und Basis für den Nordb. SA fand die Datenerhebung indirekt mittels versendeter Fragebögen (Wortlisten) statt. Die Informanten waren in der Gemeindeverwaltung und in Volksschulen tätig. Neben dieser laufenden indirekten Erhebung wurden die Sprachdaten auch noch direkt erhoben, indem sie zunächst vor Ort von Adolf Gütter aufgenommen und dann mittels Teuthonista (vgl. Gütter 1971: 12) transkribiert wurden. Ein Überblick über das verwendete Lautsystem findet sich in der Einleitung des Nordb. SA (Gütter 1971: 12–13). Die hierfür herangezogenen Gewährsleute waren ausschließlich Vertreter der alten Generation und von Beruf Bauer (vgl. Gütter 1971: 7).

Explorator des Nordb. SA war Adolf Gütter.

2.5 Kartierung

Auf den Sprachkarten sind Gebiete gleicher sprachlicher Merkmale durch Isoglossen zusammengefasst und mit einer Leitform versehen. Abweichende Formen sind durch Symbole an den entsprechenden Ortspunkten markiert. Diese werden über eine der Karte beigefügte Legende aufgeschlüsselt. Neben den jeweiligen Legenden sind in der Einleitung weitere Kartenkommentare zu finden, die zusätzliche Erläuterungen und Bemerkungen zu den entsprechenden Karten enthalten.

 

Beispiel aus Gütter (1971): Kt. 9

 

2.6 Umfang

Der Nordb. SA umfasst 41 Karten zu phonetisch-phonologischen Phänomenen, auf denen zum Teil auch morphologische und lexikalische Informationen abgebildet sind. Der Nordb. SA liegt seit 1971 in einem Band publiziert vor.

2.7 Weitere Informationen

Bibliographische Hinweise zum Dialekt des nordbairischen Gebiets sind in der Georeferenzierten Online-Bibliographie zur Areallinguistik (GOBA) zu finden.

 

3. Integration der Karten in REDE via Scan und Georeferenzierung

Die kartierten Daten des Nordb. SA wurden in REDE in eine zentrale Datenbank überführt, die eine kompatible Darstellung und vergleichende Analyse für den Nutzer ermöglicht. Hierzu wurden die Karten zunächst gescannt, geokodiert und rektifiziert. Das heißt bestimmten Passpunkten der gescannten Karte wurden Koordinaten zugewiesen, anhand derer eine Ausrichtung am Zentralmeridian der zugrunde liegenden Projektion ermöglicht wird. Die so bearbeiteten Karten können unabhängig von Größe, Zoomstufe oder Maßstab exakt übereinander gelegt und miteinander verglichen werden. Um dem Nutzer eine möglichst komfortable Suchfunktion und zentrale atlasspezifische Informationen zu bieten, wurden für jede Karte alle relevanten Metadaten erfasst.

Mithilfe des oben beschriebenen Verfahrens wurden neun Karten des Nordb. SA. im Projekt REDE bearbeitet und dem Nutzer zur Verfügung gestellt. Aufgrund ihrer geographisch ungenauen Verortung wurden sie in REDE nicht zu dynamischen Karten weiterbearbeitet.

Die Karten wurden von Sara Dejanovic und Elisabeth Hollmann digital aufbereitet.

Seit 2009 steht das SprachGIS in REDE mit dem gesamten Datenbestand von DiWA als Nachfolger und Erweiterung zur Verfügung.

 

4. Nordb. SA im Vorgängerprojekt DiWA

4.1 Anzahl und digitale Aufbereitung der ausgewählten Karten

Für das Projekt DiWA wurden 31 Karten des Nordb. SA ausgewählt, die 31 phonetisch-phonologische Phänomene abbilden. Auf diesen Karten sind zum Teil auch morphologische Informationen aufgeführt.

Die Karten wurden von Sara Dejanovic und Elisabeth Hollmann digital aufbereitet.

4.2 Überblendung mit den Karten das Sprachatlas des Deutschen Reichs von Georg Wenker

Georg Wenkers „Sprachatlas des Deutschen Reichs“ (Erhebungszeitraum 1876–1887) ist der erste und bis heute umfangreichste Sprachatlas überhaupt (Geschichte). In DiWA wurden die Karten von Wenker erstmals veröffentlicht. Neben der Publikation bestand eines der Ziele des Projekts DiWA darin, die auf den Karten abgebildeten Informationen mit denen moderner Regionalatlanten vergleich- und überblendbar zu machen. Dazu wurden die entsprechenden digitalisierten Karten zunächst geokodiert, d. h. bestimmten Punkten wurden Soll-Koordinaten zugewiesen. Bei der anschließenden Rektifizierung wurde die Karte anhand der Passpunkte am Zentralmeridian der zugrundeliegenden Projektion ausgerichtet. Das Ergebnis ist eine vollständig georeferenzierte Karte, in der die Koordinaten eines jeden Bildpunktes definiert sind und die kompatibel mit jeder anderen auf gleiche Weise rektifizierten Karte ist. Aufgrund verschiedener Faktoren wie des Fehlens eines Koordinatensystems, schematischer Darstellungen und unterschiedlicher Ausgangsprojektionen, Größen und Detailgrade können Abweichungen bei der Zielprojektion auftreten. Das Fehlen eines Koordinatensystems auf den Karten des Nordb. SA führte trotz zahlreicher Geokodierungs- und Optimierungsversuche zu kleineren Abweichungen bei der Überblendung mit den Wenkerkarten in der nordwestlichen Region des nordbairischen Gebietes.