von Wenker, Georg
Inhalt
1. Zitation
1.1. Einführung
1.2 Kartenband
2. Werkbeschreibung
2.1 Hintergründe
2.2 Erhebungsgebiet
2.3 Erhebunsmethode
2.4 Erhebungsgebiet
2. 5. Kartierung
2.6 Umfang
2.7 Weitere Informationen
3. NWD im Vorgängerprojekt DiWa
3.1 Anzahl und digitale Aufbereitung der ausgewählten Karten
3.2 Überblendung mit den Karten des Sprachatlas des Deutschen Reichs von Georg Wenker
4. Zitierte Literatur
1. Zitation
1.1 Einführung
Eine Einführung in den NWD ist nicht erschienen.
1.2 Kartenband
Wenker, Georg (1885): Sprachatlas von Nordwestdeutschland. Marburg: Handgezeichnet.
2. Werkbeschreibung
2.1 Hintergründe
Das Ziel des NWD besteht darin, Sprachdaten der phonetisch-phonologichen Ebene für die Dialekte des Nordwestdeutschlands zu erheben und diese geographisch aufbereitet abzubilden, um Dialektgrenzen zu ermitteln. Der NWD sollte ursprünglich 300 Karten umfassen und als gedruckter Sprachatlas erscheinen. Da aber Wenkers Antrag auf die Finanzierung des Projekts von der Berliner Akademie abgelehnt wurde, musste Wenker das Projekt NWD bereits nach dem Zeichnen der ersten Karten abbrechen und sein Vorhaben, einen von der Akademie finanzierten NWD zu publizieren, aufgeben.
2.2 Erhebungsgebiet
Die Erhebungsorte des NWD erstrecken sich in nordsüdlicher Richtung von Rödding bis Hilsbach und in westöstlicher Richtung von Nymwegen bis Delitzach.
2.3 Erhebungszeitraum
Die Daten des NWD wurden von 1879–1884 erhoben.
2.4 Erhebungsmethode
Befragt wurden Volksschullehrer aus dem Erhebungsgebiet des NWD. Stimmte der Tätigkeitsort eines Schullehrers nicht mit seinem Geburtsort überein, sollte er einen oder einige „dort aufgewachsenen Schüler als Gewährsmänner […] benutzen“ (Knoop / Putschke / Wiegand 1982: 50). Die Datenerhebung fand indirekt mittels versendeter Fragebögen (40 Wenkersätze und einige Zusatzfragen) statt.
2.5 Kartierung
„Im Gegensatz zu den bisherigen Kartierungsverfahren, die immer von einer dokumentarischen Fixierung des gesamten Belegmaterials ausgingen, scheint Wenker bei dem Sprachatlas von Nordwestdeutschland zunächst mit vereinfachten Übersichtskarten begonnen zu haben. […] Die Belege werden in Flächendarstellung mit kolorierten Isolinien und Leitformen [bzw. Einzelsymbolen] wiedergegeben.“ (Knoop / Putschke / Wiegand 1982: 65)
Beispiel aus Wenker 1885, Kt. nichts
2.6 Umfang
Der seit 1885 vorliegende NWD umfasst 3 handgezeichnete Karten zu phonetisch-phonologischen Phänomenen. Die Karten wurden nicht publiziert. Sie befinden sich im Archiv des Forschungszentrums „Deutscher Sprachatlas“ in Marburg.
2.7 Weitere Informationen
Bibliographische Hinweise zu den Dialekten des Erhebungsgebiets sind in der Georeferenzierten Online-Bibliographie zur Areallinguistik (GOBA) zu finden.
3. NWD im Vorgängerprojekt DiWA
3.1 Anzahl und digitale Aufbereitung der ausgewählten Karten
Für das Projekt DiWA wurden alle 3 Karten des NWD ausgewählt, die 3 phonetisch-phonologischen Phänomenen abbilden.
Die Karten wurden von Eszter Helmrich digital aufbereitet.
3.2 Überblendung mit den Karten des Sprachatlas des Deutschen Reichs von Georg Wenker
Georg Wenkers „Sprachatlas des Deutschen Reichs“ (Erhebungszeitraum 1876–1887) ist der erste und bis heute umfangreichste Sprachatlas überhaupt (Geschichte). In DiWA wurden die Karten von Wenker erstmals veröffentlicht. Neben der Publikation bestand eines der Ziele des Projekts DiWA darin, die auf den Karten abgebildeten Informationen mit denen moderner Regionalatlanten vergleich- und überblendbar zu machen. Dazu wurden die entsprechenden digitalisierten Karten zunächst geokodiert, d. h. bestimmten Punkten wurden Soll-Koordinaten zugewiesen. Bei der anschließenden Rektifizierung wird die Karte anhand der Passpunkte am Zentralmeridian der zugrundeliegenden Projektion ausgerichtet. Das Ergebnis ist eine vollständig georeferenzierte Karte, in der die Koordinaten eines jeden Bildpunktes definiert sind und die kompatibel mit jeder anderen auf gleiche Weise rektifizierten Karte ist. Die Karten des NWD lassen sich exakt mit den Karten des „Sprachatlas des Deutschen Reichs“ überblenden.
Seit 2009 steht das SprachGIS in REDE mit dem gesamten Datenbestand von DiWA als Nachfolger und Erweiterung zur Verfügung.
4. Zitierte Literatur
Knoop, Ulrich / Putschke, Wolfgang / Wiegand, Herbert Ernst (1982): Die Marburger Schule: Entstehung und frühe Entwicklung der Dialektgeographie. In: Besch, Werner / Knoop, Ulrich / Putschke, Wolfgang / Wiegand, Herbert Ernst (Hrsg.): Dialektologie. Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektforschung. Berlin / New York: De Gruyter, 38–91 (= Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 1.1).