von Wenker, Georg

 

Inhalt

1. Zitation

1.1 Einführung

1.2 Kartenband

2. Werkbeschreibung

2.1 Hintergründe

2.2 Erhebungsgebiet

2.3 Erhebungszeitraum

2.4 Erhebungsmethode

2.5 Kartierung

2.6 Umfang

2.7 Weitere Informationen

3. Rheinisches Platt im Vorgängerprojekt DiWA

3.1 Anzahl und digitale Aufbereitung der ausgewählten Karten

3.2 Überblendung mit den Karten des Sprachatlas des Deutschen Reichs von Georg Wenker

4. Zitierte Literatur

 

1. Zitation

1.1 Einführung

Einleitende Informationen zu dem Projekt und Erläuterungen zu der „Sprachkarte der Rheinprovinz“ befinden sich im Textteil der Publikation.

1.2 Kartenband

Wenker, Georg (1877): Das rheinische Platt. Den Lehrern des Rheinlandes gewidmet von Dr. G. Wenker. Düsseldorf: Selbstverlag.

 

2. Werkbeschreibung

2.1 Hintergründe

Das von Georg Wenker im Textteil der Publikation formulierte Ziel des Rheinischen Platts besteht darin, die verschiedenen Mundarten und Dialektgrenzen der Rheinprovinz geographisch aufbereitet auf einer Karte abzubilden (vgl. Wenker 1877: 5). Diese im Rheinischen Platt veröffentlichte „Sprachkarte der Rheinprovinz“ ist „die erste publizierte Dialektkarte, in der Daten rezenter deutscher Dialekte, die durch Fragebogen erhoben wurden, kartiert sind“ (Knoop / Putschke / Wiegand 1982: 47). 

2.2 Erhebungsgebiet

Die 1.500 Erhebungsorte des Rheinischen Platts im Gebiet des Rheinlandes erstrecken sich in nordsüdlicher Richtung von Emmerich bis Bitburg und in westöstlicher Richtung von Aachen bis Siegen. Die „Sprachkarte der Rheinprovinz“ (Maßstab 1: 925.000) zeigt das Gebiet mit den 1.500 Erhebungsorten sowie orohydrographische Informationen.

2.3 Erhebungszeitraum

Die Daten des Rheinischen Platts wurden vom Frühjahr 1876 bis zum Frühjahr 1877 erhoben (vgl. Knoop / Putschke / Wiegand 1982: 47).

2.4 Erhebungsmethode

Befragt wurden überwiegend Volksschullehrer aus 1.500 Schulorten des Erhebungsgebietes des Rheinischen Platts. „War der Schulort nicht mit dem Geburtsort [des Lehrers] identisch, sollte der Lehrer einen oder einige der, dort aufgewachsenen Schüler als Gewährsmänner […] benutzen’, und […] somit in der Funktion eines Laienexplorators auf[treten]“ (Knoop / Putschke / Wiegand 1982: 50). Die Datenerhebung fand indirekt mittels versendeter Fragebögen statt, die 42 Fragen umfassten.

2.5 Kartierung

Auf der Sprachkarte sind Gebiete gleicher sprachlicher Merkmale durch Isoglossen zusammengefasst und mit Großbuchstaben zur Kennzeichnung von Mundarten, Mischmundarten und Übergangsmundarten sowie Ziffern zur Kennzeichnung von Untermundarten, ggf. auch mit einfacher Strichschraffur versehen (vgl. Knoop / Putschke / Wiegand 1982: 50). Die jeweiligen Grenzlinien, Buchstaben und Ziffern werden über eine der Karte beigefügte Legende aufgeschlüsselt. Weitere Informationen zu den auf der „Sprachkarte der Rheinprovinz“ kartierten Dialekten finden sich im Textteil der Publikation.

 

Wenker (1877)

 

2.6 Umfang

Das Rheinische Platt umfasst eine „Sprachkarte der Rheinprovinz“. Das Rheinische Platt liegt seit 1877 publiziert vor.

2.7 Weitere Informationen

Bibliographische Hinweise zu dem Dialekt des Rheinlandes sind in der Georeferenzierten Online-Bibliographie zur Areallinguistik (GOBA) zu finden.

 

3. Rheinisches Platt im Vorgängerprojekt DiWA

3.1 Anzahl und digitale Aufbereitung der ausgewählten Karten

Für das Projekt DiWA wurde die im Rheinischen Platt erschienene „Sprachkarte der Rheinprovinz“ ausgewählt.

Die Karte wurde von Eszter Helmrich digital aufbereitet.

3.2 Überblendung mit den Karten des Sprachatlas des Deutschen Reichs von Georg Wenker

Georg Wenkers „Sprachatlas des Deutschen Reichs“ (Erhebungszeitraum 1876–1887) ist der erste und bis heute umfangreichste Sprachatlas überhaupt (Geschichte). In DiWA wurden die Karten von Wenker erstmals veröffentlicht. Neben der Publikation bestand eines der Ziele des Projekts DiWA darin, die auf den Karten abgebildeten Informationen mit denen moderner Regionalatlanten vergleich- und überblendbar zu machen. Dazu wurden die entsprechenden digitalisierten Karten zunächst geokodiert, d. h., bestimmten Punkten wurden Soll-Koordinaten zugewiesen. Bei der anschließenden Rektifizierung wird die Karte anhand der Passpunkte am Zentralmeridian der zugrundeliegenden Projektion ausgerichtet. Das Ergebnis ist eine vollständig georeferenzierte Karte, in der die Koordinaten eines jeden Bildpunktes definiert sind und die kompatibel mit jeder anderen auf gleiche Weise rektifizierten Karte ist. Unterschiedliche Detailgrade im Bereich der Flussläufe führen trotz zahlreicher Geokodierungs- und Optimierungsversuche zu Abweichungen bei der Überblendung mit anderen Wenkerkarten.

Seit 2009 steht das SprachGIS in REDE mit dem gesamten Datenbestand von DiWA als Nachfolger und Erweiterung zur Verfügung.

 

4. Zitierte Literatur

Knoop, Ulrich / Putschke, Wolfgang / Wiegand, Herbert Ernst (1982): Die Marburger Schule: Entstehung und frühe Entwicklung der Dialektgeographie. In: Besch, Werner / Knoop, Ulrich / Putschke, Wolfgang / Wiegand, Herbert Ernst (Hrsg.): Dialektologie. Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektforschung. Berlin / New York: De Gruyter (= Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 1.1), 38–91.