von Wenker, Georg

 

Inhalt

1. Zitation

1.1 Einführung

1.2 Kartenband

2. Werkbeschreibung

2.1 Hintergründe

2.2 Erhebungsgebiet

2.3 Erhebungszeitraum

2.4 Erhebungsmethode

2.5 Kartierung

2.6 Umfang

2.7 Weitere Informationen

3. Rheinprovinz im Vorgängerprojekt DiWA

3.1 Anzahl und digitale Aufbereitung der ausgewählten Karten

3.2 Überblendung mit den Karten des Sprachatlas des Deutschen Reichs von Georg Wenker

4. Zitierte Literatur

 

1. Zitation

1.1 Einführung

Eine Einführung in das gesamte Werk ist nicht erschienen. Einleitende Informationen zu dem Projekt und den Karten der Rheinprovinz befinden sich im Textteil der Publikation. Erläuterungen zu den kartierten Phänomenen sind den Bemerkungen zu entnehmen, die den Karten beigegeben wurden.

1.2 Kartenband

Wenker, Georg (1878): Sprach-Atlas der Rheinprovinz nördlich der Mosel sowie des Kreises Siegen. Nach systematisch aus ca. 1.500 Orten gesammeltem Material. Zusammengestellt, entworfen und gezeichnet von Dr. G. Wenker. Marburg: Handgezeichnet.

 

2. Werkbeschreibung

2.1 Hintergründe

Das von Georg Wenker in seiner Vorbemerkung zur Rheinprovinz formulierte Ziel des Atlasses besteht darin, Sprachdaten der phonetisch-phonologischen und morphologischen Ebenen aus der Region nördlich der Mosel und des Kreises Siegen für den „rheinischen Dialekt“ zu erheben und diese geographisch aufbereitet abzubilden (vgl. Wenker 1878: 1).

2.2 Erhebungsgebiet

Die ca. 1.500 Erhebungsorte der Rheinprovinz nördlich der Mosel und des Kreises Siegen erstrecken sich in nordsüdlicher Richtung von Emmerich bis Trier und in westöstlicher Richtung von Aachen bis Siegen.

Die Grundkarte A (Maßstab 1: 480.000) zeigt orohydrographische Informationen, während auf der Grundkarte B  (Maßstab 1: 480.000) topographische Informationen abgebildet sind.

2.3 Erhebungszeitraum

Die Daten der Rheinprovinz wurden von 1876 bis 1878 erhoben.

2.4 Erhebungsmethode

Befragt wurden überwiegend Volksschullehrer aus ca. 1.500 Schulorten des Erhebungsgebietes der Rheinprovinz. Die Datenerhebung fand indirekt statt, indem „jedem Lehrer ein Formular mit einer Anzahl bestimmter, zu diesem Zwecke gebildeter hochdeutscher Sätzchen [zugestellt wurde], mit der Bitte, diese [42] Sätzchen in das Platt seiner Schulgemeinde entweder selbst zu übertragen oder durch einen eingeborenen Schüler übertragen zu lassen“ (Wenker 1878: 1). „War der Schulort nicht mit dem Geburtsort [des Lehrers] identisch, sollte der Lehrer einen oder einige der dort aufgewachsenen Schüler als Gewährsmänner benutzen“ (Knoop / Putschke / Wiegand 1982: 50).

2.5 Kartierung

Auf den Sprachkarten sind Gebiete gleicher sprachlicher Merkmale durch Isoglossen zusammengefasst und mit einer Leitform versehen. Diese werden über eine der Karte beigefügte Legende aufgeschlüsselt. „Jede einzelne Lautklasse oder Formengruppe ist in einer besonderen Farbe zur Darstellung gebracht, indem die verschiedenen Gestaltungen durch Zahlen und durch Colorieren oder Schraffieren kenntlich gemacht sind. Die Gesamtheit der vorhandenen mundartlichen Bildungen ist auf jeder Karte rechts oben übersichtlich aufgeführt“ (Wenker 1878: 1).

 

Beispiel aus Wenker (1878): Kt. 21

 

2.6 Umfang

Die Rheinprovinz umfasst acht Karten zu phonetisch-phonologischen und 15 Karten zu morphologischen Phänomenen sowie zwei außersprachliche Interpretamentkarten. Die handgezeichneten Karten wurden nie publiziert. Sie werden im Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas in Marburg archiviert.

2.7 Weitere Informationen

Bibliographische Hinweise zu den Dialekten des Gebiets der Rheinprovinz nördlich der Mosel sowie des Kreises Siegen sind in der Georeferenzierten Online-Bibliographie zur Areallinguistik (GOBA) zu finden.

 

3. Rheinprovinz im Vorgängerprojekt DiWA

3.1 Anzahl und digitale Aufbereitung der ausgewählten Karten

Für das Projekt DiWA wurden alle 25 Karten der Rheinprovinz ausgewählt, die acht phonetisch-phonologische und 15 morphologische Phänomene abbilden, sowie zwei außersprachliche Interpretamentkarten umfassen.

Die Karten wurden von Sabine Drotbohm und Rebekka Viehl digital aufbereitet.

3.2 Überblendung mit den Karten des Sprachatlas des Deutschen Reichs von Georg Wenker

Georg Wenkers „Sprachatlas des Deutschen Reichs“ (Erhebungszeitraum 1876–1878) ist der erste und bis heute umfangreichste Sprachatlas überhaupt (Geschichte) . In DiWA wurden die Karten von Wenker erstmals veröffentlicht. Neben der Publikation bestand eines der Ziele des Projekts DiWA darin, die auf den Karten abgebildeten Informationen mit denen moderner Regionalatlanten vergleich- und überblendbar zu machen. Dazu wurden die entsprechenden digitalisierten Karten zunächst geokodiert, d. h. bestimmten Punkten wurden Soll-Koordinaten zugewiesen. Bei der anschließenden Rektifizierung wird die Karte anhand der Passpunkte am Zentralmeridian der zugrundeliegenden Projektion ausgerichtet. Das Ergebnis ist eine vollständig georeferenzierte Karte, in der die Koordinaten eines jeden Bildpunktes definiert sind und die kompatibel mit jeder anderen auf gleiche Weise rektifizierten Karte ist. Aufgrund von verschiedenen Faktoren, wie dem Fehlen eines Koordinatensystems, schematischen Darstellungen und unterschiedlichen Ausgangsprojektionen, Größen und Detailgraden der Grundkarte der Rheinprovinz, können Abweichungen bei der Zielprojektion auftreten. Die Karten der Rheinprovinz lassen sich exakt mit den Karten des „Sprachatlas des Deutschen Reichs“ überblenden.

Seit 2009 steht das SprachGIS in REDE mit dem gesamten Datenbestand von DiWA als Nachfolger und Erweiterung zur Verfügung.

 

4. Zitierte Literatur

Knoop, Ulrich / Putschke, Wolfgang / Wiegand, Herbert Ernst (1982): Die Marburger Schule: Entstehung und frühe Entwicklung der Dialektgeographie. In: Besch, Werner / Knoop, Ulrich / Putschke, Wolfgang / Wiegand, Herbert Ernst (Hrsg.): Dialektologie. Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektforschung. Berlin / New York: De Gruyter (= Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 1.1), 38–91.