herausgegeben von Gabriel, Eugen
Inhalt
1. Zitation
1.1 Einführung
1.2 Kartenbände
2. Werkbeschreibung
2.1 Hintergründe
2.2 Erhebungsgebiet
2.3 Erhebungszeitraum
2.4 Erhebungsmethode
2.5 Kartierung
2.6 Umfang
2.7 Weitere Informationen
3. Integration der Karten in REDE via Scan und Georeferenzierung
4. VALTS im Vorgängerprojekt DiWA
4.1 Anzahl der ausgewählten Karten
4.2 Überblendung mit den Karten des Sprachatlas des Deutschen Reichs von Georg Wenker
5. Zitierte Literatur
1. Zitation
1.1 Einführung
Gabriel, Eugen (Hrsg.) (1985): Vorarlberger Sprachatlas mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein, Westtirols und des Allgäus (VALTS). Einführung in den Vorarlberger Sprachatlas. Bregenz: Vorarlberger Landesregierung.
1.2 Kartenbände
Gabriel, Eugen (Hrsg.) (1985ff.): Vorarlberger Sprachatlas mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein, Westtirols und des Allgäus (VALTS). Bregenz: Vorarlberger Landesregierung.
Band 1: Gabriel, Eugen (Hrsg.) (1985ff.): Lautgeographie I: Vokalqualität, Positionsdehnungen. Lieferung 1ff. Bregenz: Vorarlberger Landesregierung.
Band 2: Gabriel, Eugen (Hrsg.) (1994ff.): Lautgeographie II: Langvokale und Diphthonge, Silbendehnungen und -kürzungen, Konsonantismus. Lieferung 2ff. Bregenz: Vorarlberger Landesregierung.
Band 3: Gabriel, Eugen (Hrsg.) (2000ff.): Konsonantismus, Morphologie. Lieferung 3ff. Bregenz: Vorarlberger Landesregierung.
Band 4: Gabriel, Eugen (Hrsg.) (1991ff.): Wortgeographie I: Nord/Süd- (deutsch-romanischer), West/Ost- (alemannisch-bairischer) Gegensatz. Lieferung 4ff. Bregenz: Vorarlberger Landesregierung.
Band 5[.1]: Gabriel, Eugen (Hrsg.) (2001ff.): Wortgeographie II: West/Ost-Gegensätze, Nord/Süd-Gegensätze, Kleinräume. Lieferung 5ff. Bregenz: Vorarlberger Landesregierung.
Band 5[.2]: Gabriel, Eugen (Hrsg.) (2006ff.): Morphologie (Fortsetzung und Abschluss). Lieferung 5ff. Bregenz: Vorarlberger Landesregierung.
2. Werkbeschreibung
2.1 Hintergründe
Das von Eugen Gabriel in seiner Einleitung zum VALTS formulierte Ziel ist es, „[…] die Forschungen relativ weit in die Nachbarländer auszudehnen und sie auf den Sprachkarten zu berücksichtigen, sodaß auch der alemannisch-bairische Grenzbereich in einem Teilstück ausführlich dokumentiert wird“ (Gabriel 1985: 5).
Neben den Karten aus dem VALTS liegt eine prägnante Einführung (Gabriel 2009) in das gesamte Werk vor, die von Eugen Gabriel für die Publikation in REDE verfasst wurde. Wir danken dem Autor für die freundliche Verfassung des Textes. Weiterführende Informationen zum Atlas finden sich in „Der Vorarlberger Sprachatlas mit Einschluß des Fürstentums Liechtenstein, Westtirols und des Allgäus (VALTS)“ in „Die Sprachatlanten des schwäbisch-alemannischen Raumes“ von König / Schrambke (1999: 91–102). Da der Text vor Abschluss der vollständigen Publikation des VALTS erschien, können Diskrepanzen zwischen den darin enthaltenen Angaben (z. B. Kartenanzahl, Erscheinungsjahr) und den hier zur Verfügung gestellten Informationen bestehen. Wir danken den Autoren für die freundliche Bereitstellung des Textes.
2.2 Erhebungsgebiet
Die 196 Erhebungsorte des VALTS im Gebiet von Vorarlberg und Liechtenstein erstrecken sich in nordsüdlicher Richtung von Kempten bis Südtirol und in westöstlicher Richtung von der baden-württembergischen / bayerischen Landesgrenze bis Garmisch-Partenkirchen.
Die beiden Grundkarten des VALTS stellen das Untersuchungsgebiet mit orohydrographischen Informationen dar. Die Grundkarte I A (Maßstab 1: 450.000) zeigt darüber hinaus die Erhebungsorte des VALTS und Informationen zu den Anteilen der Exploratoren, während auf der Grundkarte I B (Maßstab 1: 450.000) eine politisch-verkehrsgeographische Übersicht des Untersuchungsgebiets abgebildet ist.
2.3 Erhebungszeitraum
Die Daten des VALTS wurden von 1964 bis 1968 sowie von 1971 bis 1977 erhoben. Zwei Nacherhebungen fanden von 1982 bis 1984 (Liechtenstein, Vorarlberg, Allgäu, Tirol) und 1985 (St. Galler Rheintal, Eichberg bei Altstätten) statt.
2.4 Erhebungsmethode
Befragt wurden sowohl weibliche als auch männliche Dialektsprecher aus kleinen Dörfern des Erhebungsgebietes des VALTS. „Sie sollten am Ort geboren und aufgewachsen sein, die Mundart noch gut sprechen können und geistig noch rüstig sein“ (Gabriel 1985: 18). Idealerweise sollten die Befragten dem Bauernstand angehören (vgl. Gabriel 1985: 18). Ziel war es „den ältesten noch erreichbaren Sprachzustand zu erfassen“ (Gabriel 1985: 17). Die Sprachdaten wurden direkt erhoben, indem sie zunächst vor Ort von den Exploratoren aufgenommen und dann mittels Teuthonista transkribiert wurden. Ein Überblick über das verwendete Lautsystem findet sich in der Einführung in den VALTS (Gabriel 1985: 66–76). Das Fragebuch des SDS wurde mit geringfügigen Änderungen für die Aufnahmen in Vorarlberg und Liechtenstein übernommen (vgl. König / Schrambke 1999: 92). Es ist in 40 Sachgebiete unterteilt und beinhaltet ca. 2.500 Fragen, mit deren Hilfe der Wortschatz und alle sprachgeographisch relevanten Laut- und Flexionsphänomene der alemannischen Mundarten von Vorarlberg und Liechtenstein systematisch erfasst werden sollten. Für die Aufnahme im Allgäu wurde das Fragebuch des SSA von Werner König verwendet (vgl. König / Schrambke 1999: 92).
Exploratoren des VALTS waren Eugen Gabriel, Huber Klausmann, Werner König, Renate Schrambke und Erich Seidelmann.
2.5 Kartierung
Generell erfolgt die Darstellung des Materials mithilfe von Symbolkarten, die in einigen Fällen durch lineare oder flächenhafte Darstellung ergänzt werden (vgl. König / Schrambke 1999: 99). Die Symbole werden über eine der Karte beigefügte Legende aufgeschlüsselt. Weitere Informationen zu den kartierten Phänomenen finden sich in der Einleitung sowie in den Kommentarbänden I bis V.
Beispiel aus Gabriel (2000ff.): Bd. 3, Kt. 105
2.6 Umfang
Mit Abschluss der Arbeiten am VALTS liegen 602 Karten zu phonetisch-phonologischen, 191 Karten zu morphologischen, 405 Karten zu lexikalischen Phänomenen in insgesamt fünf Bänden vor. Den Bänden 1 und 4 sind drei außersprachliche Interpretamentkarten beigegeben. Der erste Band ist 1985, der fünfte Band 2006 erschienen.
2.7 Weitere Informationen
Weitere Informationen zum Projekt sind über die Homepage des VALTS abrufbar.
Bibliographische Hinweise zu dem Dialekt des Vorarlberger Gebiets finden sich in der Georeferenzierten Online-Bibliographie zur Areallinguistik (GOBA).
3. Integration der Karten in REDE via Scan und Georeferenzierung
Alle kartierten Daten des VALTS wurden in REDE in eine zentrale Datenbank überführt, die eine kompatible Darstellung und vergleichende Analyse für den Nutzer ermöglicht. Hierzu wurden die Karten zunächst gescannt, geokodiert und rektifiziert. Das heißt bestimmten Passpunkten der gescannten Karte wurden Koordinaten zugewiesen, anhand derer eine Ausrichtung am Zentralmeridian der zugrunde liegenden Projektion ermöglicht wird. Die so bearbeiteten Karten können unabhängig von Größe, Zoomstufe oder Maßstab exakt übereinander gelegt und miteinander verglichen werden. Um dem Nutzer eine möglichst komfortable Suchfunktion und zentrale atlasspezifische Informationen zu bieten, wurden für jede Karte alle relevanten Metadaten erfasst.
Alle 1201 Karten des VALTS stehen dem REDE-Nutzer als georeferenzierte und rektifizierte Rasterkarten zur Verfügung.
Die Karten wurden von Stephanie Winter und Tobias Erhardt digital aufbereitet.
Seit 2009 steht das SprachGIS in REDE mit dem gesamten Datenbestand von DiWA als Nachfolger und Erweiterung zur Verfügung.
4. VALTS im Vorgängerprojekt DiWA
4.1 Anzahl der ausgewählten Karten
Für das Projekt DiWA wurden 153 Karten des VALTS ausgewählt, die 108 phonetisch-phonologische, 32 morphologische und zehn lexikalische Phänomene abbilden, sowie drei außersprachliche Interpretamentkarten umfassen.
Die Karten wurden von Sara Dejanovic, Sven E. Peters, Lisa Sangmeister, Claudia Schönfelder-Garcia und Katharina Zahorak digital aufbereitet.
4.2 Überblendung mit den Karten des Sprachatlas des Deutschen Reichs von Georg Wenker
Georg Wenkers „Sprachatlas des Deutschen Reichs“ (Erhebungszeitraum 1876–1887) ist der erste und bis heute umfangreichste Sprachatlas überhaupt. In DiWA wurden die Karten von Wenker erstmals veröffentlicht. Neben der Publikation bestand eines der Ziele des Projekts DiWA darin, die auf den Karten abgebildeten Informationen mit denen moderner Regionalatlanten vergleich- und überblendbar zu machen. Dazu wurden die entsprechenden digitalisierten Karten zunächst geokodiert, d. h. bestimmten Punkten wurden Soll-Koordinaten zugewiesen. Bei der anschließenden Rektifizierung wurde die Karte anhand der Passpunkte am Zentralmeridian der zugrundeliegenden Projektion ausgerichtet. Das Ergebnis ist eine vollständig georeferenzierte Karte, in der die Koordinaten eines jeden Bildpunktes definiert sind und die kompatibel mit jeder anderen auf gleiche Weise rektifizierten Karte ist. Die Karten des VALTS lassen sich exakt mit den Karten des „Sprachatlas des Deutschen Reichs“ überblenden.
5. Zitierte Literatur
König, Werner / Schrambke, Renate (1999): Die Sprachatlanten des schwäbisch-alemannischen Raumes. Baden-Württemberg, Bayerisch-Schwaben, Elsaß, Liechtenstein, Schweiz, Vorarlberg. Bühl: Konkordia-Verlag (= Themen der Landeskunde 8).