1. Die Wenker-Fragebogen

2. Entwicklung und Datenerhebungsphasen der Fragebogen

3. Digitalisierung

4. Literatur

5. Wortlaut der Wenkersätze

5.1 Die 42 rheinischen Sätze

5.2 Die 38 westfälischen Sätze

5.3 Die 40 Sätze Nord- und Mitteldeutschlands sowie der späteren Erhebung Süddeutschlands

6. Die kartierten Wenker-Lemmata

 


 

1. Die Wenker-Fragebogen

Die Wenkerbogen stellen die Datengrundlage für Georg Wenkers Sprachatlanten dar, mit denen die einzelnen Lokaldialekte in den Jahren 1876 bis 1887 erhoben wurden. Die Daten wurden per indirekter Erhebung gewonnen, indem Wenker seine Fragebogen an Schulen verschickte, um sie dort von lokalen Gewährspersonen ausfüllen zu lassen. Wie aus dem an die Lehrer adressierten Anschreiben hervorgeht, bestand die Aufgabe darin, vorformulierte hochsprachliche Sätze mit den durch das "allgemein gebräuchliche Alphabet" zur Verfügung gestellten Mitteln in den jeweiligen Ortsdialekt zu übertragen. Die Sätze waren so zusammengestellt, dass typische lautliche und ausgewählte grammatische Eigenschaften der betreffenden Dialekte in der Übersetzung hervortreten mussten. Wurde beispielsweise im Fragebogen das Wort "Äpfelchen" vorgegeben, so war zu erwarten, dass in Gebieten, in denen sprachhistorisch der Plosiv /p/ nicht zur Affrikate /pf/ verschoben wurde, die Schüler eine Form mit inlautendem /p/ schreiben würden. In der Summe solcher Dialektmerkmale sollten sich einzelne Sprachlandschaften voneinander abgrenzen lassen, so hatte Wenker vermutet.

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2. Entwicklung und Datenerhebungsphasen der Fragebogen

Die Erhebung wurde in verschiedenen Etappen mit unterschiedlichen Fragebogen durchgeführt. Den Anfang bildete Wenkers Untersuchung in der näheren und weiteren Umgebung seiner Heimatstadt Düsseldorf im Jahr 1876. Der Fragebogen dieser ersten Erhebung umfasst 42 Sätze ("rheinische Sätze").

Nach dem erfolgversprechenden Beginn des Unternehmens wurde der Plan gefasst, ganz Westfalen zu erheben, wofür unter Aufgabe spezifischer Phänomene des zuvor relativ kleinräumigen Untersuchungsgebietes ein Bogen mit 38 Sätzen konzipiert wurde ("westfälische Sätze"). Diese Erhebung fand 1877 statt. In einer weiteren Ausdehnung des Untersuchungsgebietes sollte nun ganz Preußen erhoben werden. Auf Betreiben der preußischen Akademie der Wissenschaften wurde dieser Plan allerdings aufgegeben und ganz Nord- und Mitteldeutschland zum Erhebungsgebiet erklärt. Hierfür wurde wiederum ein Bogen mit 40 Sätzen entworfen ("Wenkersätze" im eigentlichen Sinne). Gegenüber dem westfälischen Bogen wurden zwei Sätze hinzugefügt, die übrigen geringfügig überarbeitet. Die Erhebung dieses Großgebietes dauerte von 1879 bis 1880. Um die überregionale Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten, wurde dieser überarbeitete Fragebogen 1884 auch nochmals in das bereits sieben Jahre zuvor – jedoch mit anderem Bogen – erhobene Rheinland gesandt.

Nachdem das Sprachatlasunternehmen unter staatliche Leitung gestellt worden war, sollte schließlich das Erhebungsgebiet um den gesamten süddeutschen Raum erweitert werden. Für diese letzte Großerhebung blieben die Sätze des Bogens von Nord- und Mitteldeutschland zwar unverändert, jedoch wurden auf der Rückseite zusätzliche Stichwörter abgefragt wie z.B. Wochentage oder einzelne Zahlwörter. Außerdem wurden die Lehrer im Anschreiben erstmals angehalten, phonetische Besonderheiten - wie z.B. Nasalierung oder offene vs. geschlossene /e/-Qualitäten - durch vorgegebene Schreibkonventionen zu kennzeichnen. Die Erhebung Süddeutschlands konnte 1887 durchgeführt werden.

Nach Abschluss der Erhebungen lagen insgesamt 44.251 Fragebogen aus 40.736 Schulorten vor. Für die Gebiete außerhalb des Deutschen Reiches wurden eigene Nacherhebungen vorgenommen. Vorbild dieser Explorationen war der süddeutsche Fragebogen, der gegebenenfalls um einzelne Stichwörter erweitert wurde. Die erste Nacherhebung wurde 1888 in Luxemburg durchgeführt (325 Bogen). Von 1926-1933 wurden erhoben: das Sudetenland (2.854 Bogen), Österreich (3.628 Bogen), Liechtenstein (24 Bogen), das Burgenland (28 Bogen), das Gottscheerland (35 Bogen), die Schweiz (1.785 Bogen), Polen jenseits der alten Reichsgrenze (396 Bogen), Südtirol (485 Bogen), die sieben und dreizehn Gemeinden der zimbrischen Mundarten in Norditalien (20 Bogen), Nord- und Ostfriesland (67 Bogen). Zusätzlich gingen 2.050 fremdsprachige Bogen ein (z.B. Jiddisch). Damit wurden insgesamt 51.480 Bogen aus 49.363 deutschsprachigen Orten erhoben. Darüber hinaus liegen inzwischen Wenkerbogen aus weiteren deutschsprachigen Gebieten ausländischer Staaten – wie z.B. Russland – vor.


Süddeutschland: Als zusätzliche Lemmata wurden heiß, nein, blau, grau, hauen, Hand, Hanf, Helm, Flachs, er wächst, Besen, Pflaumen, Brief, Hof, jung, krumm, Sonntag, Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, elf, fünfzehn, sechzehn und fünfzig erhoben. Außerdem wurden Nasalierung, geschlossenes vs. offenes /e/, apikales vs. uvulares /r/, stimmhaftes vs. stimmloses /s/, Lenis vs. Fortis und dialektale Aussprache des Ortsnamens abgefragt.

Luxemburg: Hier wurden Norden, irden, morden, Vorderbein, mit seinen Pferden, Herde, Hirten, Gürtel, Karten, die harten Wörter, Gartenbohne, Kraft, Luft, stiften, Hintergeschirr (vom Pferde) und du haust als zusätzliche Lemmata abgefragt. Die Lemmata Brief, Hof fielen weg.

Schweiz: Für die Erhebung der Schweiz wurde der süddeutsche Bogen um das Lemma Kartoffel ergänzt

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3. Digitalisierung

Die historischen Wenkerbogen, die die Datengrundlage für Georg Wenkers "Sprachatlas des Deutschen Reichs" bilden, sind stark vom Verfall bedroht. Trotz sorgfältiger Lagerung im Archiv des Forschungszentrums "Deutscher Sprachatlas" sind die Erhebungsbogen einem ständigen Schadprozess ausgesetzt, der durch die Qualität des säurehaltigen Papiers und der Tinte auf Eisenverbindungsbasis sowie durch die häufige Benutzung bedingt ist. Der Zustand der Bogen wird vor allem an den meist stark beschädigten Seitenrändern deutlich.

In einem aufwändigen Prozess wurden die Formulare mit einer optischen Auflösung von 400 dpi digitalisiert. Die Farbeinstellungen (Kontrast, Schwarzpunkt etc.) wurden nicht wie bei den Wenker-Karten mit dem Ziel der größten Originaltreue, sondern der besten Lesbarkeit der teilweise kaum noch entzifferbaren Handschrift optimiert. Die Digitalisate wurden mit einer Gesamtdatenmenge von über 5 TB gespeichert, anschließend komprimiert und zunächst auf dem DiWA-Server, später auf dem REDE-Server publiziert. Dies hat erhebliche Vorteile gegenüber der Benutzung der Originalbelege: Das Auffinden der Bogen wird erleichtert, der Text kann stufenlos vergrößert werden und Helligkeit sowie Kontrast der Ansicht können der jeweiligen Belegqualiät angepasst werden.

Die Bogen können sowohl über verschiedene Recherche-Funktionen im SprachGIS als auch über den Wenkerbogen-Katalog eingesehen werden. Bereits während der Digitalisierung wurden zu jedem Bogenexemplar Metadaten wie z.B. die aufgestempelte Bogennummer, der Schulort, der Geburtsort des Lehrers, Details zum Informantenstatus etc. zur Identifikation und Verwaltung der Digitalisate in der DiWA-Datenbank erfasst und sind auch in REDE weiter vorhanden. Offensichtlich falsche Angaben (cf. #36354 Mösbach: Name des Schul- statt Regierungsbezirks) wurden dabei nach Möglichkeit korrigiert, fehlende ergänzt. Für Bogen ohne Bogennummer wurden dabei sechsstellige virtuelle Nummern vergeben. Anschließend wurden diese Datensätze georeferenziert, also mit den korrespondierenden Belegortspunkten in der Wenker-Grundkarte verknüpft. So kann zu jedem Wenkerort per Mausklick der entsprechende Wenkerbogen online eingesehen und daher REDE als geographisches Dokumentenmanagementsystem für ca. 120.000 Textseiten bezeichnet werden.

Bei der Georeferenzierung wurde Wert auf die Zuordnung eines Bogens zum entsprechenden Ortspunktsymbol in der Wenker-Grundkarte gelegt, um die räumliche Auflösung des Belegortsnetzes nicht zu mindern. Da aufgrund vielfältiger Gebietsreformen etliche Schulorte heute nicht mehr als eigenständige Ortschaften unter dem gleichen Namen wie zum Erhebungszeitpunkt existieren, wurde bei Abweichungen wie folgt verfahren:

1. Der Schulort existiert heute unter dem gleichen Namen als REDE-Ortspunkt (in Großschreibung):

Der Bogen wird direkt zugeordnet.

2. Der Schulort ist in der Wenkerkarte als Belegort ausgewiesen, ein entsprechender REDE-Ortspunkt existiert nicht in der Datenbank.

Bei

  • Eingemeindungen und bei Stadtteilen größerer Städte (z.B. Trier, Bonn),

  • Zusammenlegungen (z.B. Nanzdietzschweiler aus Nanzdiezweiler + Nanzweiler + Dietschweiler, Clausthal-Zellerfeld aus Clausthal + Zellerfeld) und

  • Tilgungen:

Der fehlende REDE-Ortspunkt wird am Wenker-Belegortspunkt in Groß-/Kleinschreibung hinzugefügt und der historische Ortsname in Groß-/Kleinschreibung erfasst. Der Bogen wird dem ergänzten Ortspunkt zugeordnet.

Bei

  • Gemeindeumbenennungen (einfache Umbenennungen wie z.B. Eichloch, heute: Rommersheim und ausländische Orte mit zum Erhebungszeitpunkt deutschen Ortsnamen):

Der Bogen wird dem REDE-Ortspunkt unter dem aktuellen Ortsnamen zugeordnet. Der frühere Ortsname wird bei Bedarf aus der Datenbank ermittelt.

3. Der Schulort ist in der Wenkerkarte nicht als Belegort ausgewiesen und ein entsprechender REDE-Ortspunkt fehlt (z.B. bei Bogen aus Nacherhebungen):

Der REDE-Ortspunkt wird in der Datenbank in Groß-/Kleinschreibung ergänzt und der Bogen mit diesem verknüpft.

Bei Abweichungen zwischen historischem und aktuellem Ortsnamen wird der Bogen bei der Katalogsuche unter beiden Ortsnamen gefunden, wenn in den Feldern Schulort und Ortspunkt gesucht wird.

Hinweis: Auch nach Abschluss aller Kontrollen können trotz sorgfältiger Prüfung vereinzelte Fehler in den Bild- oder Metadaten auftreten. In solchen Fällen bitten wir um einen entsprechenden Hinweis an: hilfe@regionalsprache.de

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4. Literatur

Eine detaillierte Übersicht über Georg Wenkers Erhebungen bietet:

  • Fleischer, Jürg (2017): Geschichte, Anlage und Durchführung der Fragebogen-Erhebungen von Georg Wenkers 40 Sätzen: Dokumentation, Entdeckungen und Neubewertungen.  Hildesheim/Zürich/New York: Olms. (Deutsche Dialektgeographie. 123) 201 S.

Eine vollständige Edition Georg Wenkers Schriften zum "Sprachatlas des Deutschen Reichs" sowie ein systematisches Register aller berücksichtigten Sprachphänomene liegt mit dem folgenden dreibändigen Werk vor:

  • Lameli, Alfred (2014): Erläuterungen und Erschließungsmittel zu Georg Wenkers Schriften. Unter Mitarbeit von Johanna Heil und Constanze Wellendorf. Hildesheim/New York/Zürich: Olms. (Deutsche Dialektgeographie. 111.3) 310 S.
  • Georg Wenker: (2013): Schriften zum "Sprachatlas des Deutschen Reichs". Gesamtausgabe. Band 1: Handschriften: Allgemeine Texte, Kartenkommentare 1889–1897. Herausgegeben und bearbeitet von Alfred Lameli. Unter Mitarbeit von Johanna Heil und Constanze Wellendorf. Hildesheim/New York/Zürich: Olms. (Deutsche Dialektgeographie. 111.1) 466 S.
  • Georg Wenker: (2013): Schriften zum "Sprachatlas des Deutschen Reichs". Gesamtausgabe. Band 2: Handschriften: Kartenkommentare 1898–1911; Druckschriften: Veröffentlichungen 1877–1895. Herausgegeben und bearbeitet von Alfred Lameli. Unter Mitarbeit von Johanna Heil und Constanze Wellendorf. Hildesheim/New York/Zürich: Olms. (Deutsche Dialektgeographie. 111.2) 510 S.

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5. Wortlaut der Wenkersätze

5.1 Die 42 rheinischen Sätze

  1. Thu Dir ein Tuch um den Kopf binden!

  2. Sie hat zu mir gesagt, sie wollte heut Abend wieder nach Haus kommen.

  3. Wir sind von ihnen bestellt worden.

  4. Im Winter fliegen die Blätter durch die Luft.

  5. Unter dem Apfelbäumchen da hinten stehen zwei Bänkchen.

  6. Der Schnee ist diese Nacht bei uns liegen geblieben; er liegt drei Fuß hoch.

  7. Ich hätte euch gute Liederbüchlein gegeben; ihr seid mir aber nicht artig gewesen.

  8. Man muß ihn bedauern, er ist ein gutmüthig Schaf.

  9. Gestern war schlecht Wetter.

  10. Euer Hund hat uns das Fleisch aufgefressen.

  11. Habt ihr kein Stückchen Seife auf dem Tisch gefunden?

  12. Ich konnte es nicht finden.

  13. Wir müssen hier noch ein Augenblickchen warten.

  14. Die Bauern hatten fünf Ochsen und neun Küh und zehn Schäfchen vor das Dorf gebracht.

  15. Mein lieb Kind, du mußt erst noch ein bißchen wachsen und größer werden und laufen lernen.

  16. Ich schlage dich gleich mit dem Kochlöffel um die Ohren, wenn du nicht bald gehst, du Affe!

  17. Unser ältester Bruder soll bei Eurem Meister in die Lehre gehen.

  18. Ich habe eben von ihr gehört, es wären über zwölf Häuser und eine Scheuer abgebrannt.

  19. Er macht heut ein wüthig Gesicht.

  20. Es sind schlechte Zeiten.

  21. Sie hatten sich die Köpfe blutig geschlagen.

  22. Der ewige Regen soll die Äpfel wohl theuer machen.

  23. Meiner Mutter hatte alte Kleider von meiner Tochter herausgelegt.

  24. Ich möchte ein halb Pfund Wurst haben.

  25. Was sind das für schöne Äffchen!

  26. Wollt ihr lieber ein Gläschen rothen Wein trinken oder ein Gläschen weißen?

  27. Der Teufel hat Pferdsfüße.

  28. Der Rhein ist sehr hoch gewesen.

  29. Hättst du das gewußt!

  30. Der darf man nicht trauen, die hat es hinter den Ohren!

  31. Geht Kinder! ihr sollt unserm Kecht sagen, er sollte uns das große Buch neben den Ofen legen.

  32. Ich bin arm und wäre gern reich.

  33. Seid so gut und bringt mir eine Flasche frisch Wasser herauf!

  34. Wir haben es ihm erzählt.

  35. So etwas thut sehr weh, das könnt ihr mir wohl glauben!

  36. Er sagte ihr, er hätte das Geld selber nöthig.

  37. Ich will es auch nicht mehr wieder thun!

  38. Es kommt mir von Herzen!

  39. Wir haben Durst gehabt wie ein Pferd!

  40. Deine Schwester sagte zu ihm, es säßen sechs Täubchen oben auf dem Mäuerchen

  41. Du da! bleib einmal stehen! wo bist du heut wieder herumgelaufen? was hast du gethan? geh nach Haus!

  42. Seine Frau hat sich gestellt, als thät sie ihn nicht kennen; sie hat ihn aber doch gekannt, und er sie auch.

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5.2 Die 38 westfälischen Sätze

  1. Im Winter fliegen die trocknen Blätter durch die Luft.

  2. Es hört gleich auf zu schneien, dann wird das Wetter wieder besser.

  3. Thu Kohlen in den Ofen, daß die Milch bald an zu kochen fängt.

  4. Der alte Mann ist mit dem Pferde durchs Eis gebrochen und in das kalte Wasser gefallen.

  5. Er ist vor vier oder sechs Wochen gestorben.

  6. Das Feuer war zu heiß, die Kuchen sind ja unten ganz schwarz gebrannt.

  7. Er ißt die Eier immer nur ohne Salz und Pfeffer.

  8. Die Füße thun mir weh, ich glaube, ich habe sie durchgelaufen.

  9. Ich bin bei der Frau gewesen und habe es ihr gesagt, und sie sagte, sie wollte es auch ihrer Tochter sagen.

  10. Ich will es auch nicht mehr thun!

  11. Ich schlage Dich gleich mit dem Kochlöffel um die Ohren, du Affe!

  12. Wer hat mir den Korb mit Fleisch gestohlen?

  13. Wo gehst Du hin? Sollen wir mit Dir gehen?

  14. Mein liebes Kind, bleib hier unten stehn, die Gänse beißen Dich todt.

  15. Du hast heute am meisten gelernt und bist artig gewesen, Du darfst früher nach Hause gehn als die Andern.

  16. Du bist noch nicht groß genug, Du mußt erst noch ein Ende wachsen und größer werden.

  17. Geh, sei so gut und sag Deiner Schwester, sie sollte die Kleider für eure Mutter fertig nähen und mit der Bürste rein machen.

  18. Hättest Du ihn gekannt! dann wäre es anders gekommen, und es thäte besser um ihn stehn!

  19. Es sind schlechte Zeiten.

  20. Er that so als hätten sie ihn zu dreschen bestellt; sie haben es aber selbst gethan.

  21. Wem hat er die neue Geschichte erzählt?

  22. Man muß laut schreien, sonst versteht er uns nicht.

  23. Wir sind müde und haben Durst.

  24. Als wir gestern Abend zurück kamen, da lagen die Andern schon zu Bett und waren fest am schlafen.

  25. Der Schnee ist diese Nacht bei uns liegen geblieben, aber heut Morgen ist er geschmolzen.

  26. Hinter unserm Hause stehen drei schöne Apfelbäumchen mit rothen Äpfelchen.

  27. Könnt ihr nicht noch ein Augenblickchen auf uns warten, dann gehn wir mit euch.

  28. Unsere Berge sind nicht sehr hoch, die euern sind viel höher.

  29. Ihr dürft nicht solche Kindereien treiben!

  30. Wieviel Pfund Wurst wollt ihr haben?

  31. Ich verstehe euch nicht, ihr müßt ein bischen lauter sprechen.

  32. Habt ihr kein Stückchen Seife für mich auf meinem Tisch gefunden?

  33. Sein Bruder will sich zwei schöne neue Häuser in eurem Garten bauen.

  34. Das Wort kam ihm von Herzen!

  35. Was sind das für Vögel da oben auf dem Mäuerchen?

  36. Die Bauern hatten fünf Ochsen und neun Kühe und zwölf Schäfchen vor das Dorf gebracht, die wollten sie verkaufen.

  37. Die Leute sind heute alle draußen auf dem Felde und mähen.

  38. Das war recht von ihnen!

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5.3 Die 40 Sätze Nord- und Mitteldeutschlands sowie der späteren Erhebung Süddeutschlands

  1. Im Winter fliegen die trocknen Blätter durch die Luft herum.

  2. Es hört gleich auf zu schneien, dann wird das Wetter wieder besser.

  3. Thu Kohlen in den Ofen, daß die Milch bald an zu kochen fängt.

  4. Der gute alte Mann ist mit dem Pferde durch´s Eis gebrochen und in das kalte Wasser gefallen.

  5. Er ist vor vier oder sechs Wochen gestorben.

  6. Das Feuer war zu stark/heiß, die Kuchen sind ja unten ganz schwarz gebrannt.

  7. Er ißt die Eier immer ohne Salz und Pfeffer.

  8. Die Füße thun mir sehr weh, ich glaube, ich habe sie durchgelaufen.

  9. Ich bin bei der Frau gewesen und habe es ihr gesagt, und sie sagte, sie wollte es auch ihrer Tochter sagen.

  10. Ich will es auch nicht mehr wieder thun!

  11. Ich schlage Dich gleich mit dem Kochlöffel um die Ohren, Du Affe!

  12. Wo gehst Du hin? Sollen wir mit Dir gehn?

  13. Es sind schlechte Zeiten.

  14. Mein liebes Kind, bleib hier unten stehn, die bösen Gänse beißen Dich todt.

  15. Du hast heute am meisten gelernt und bist artig gewesen, Du darfst früher nach Hause gehn als die Andern.

  16. Du bist noch nicht groß genug, um eine Flasche Wein auszutrinken, Du mußt erst noch ein Ende/etwas wachsen und größer werden.

  17. Geh, sei so gut und sag Deiner Schwester, sie sollte die Kleider für eure Mutter fertig nähen und mit der Bürste rein machen.

  18. Hättest Du ihn gekannt! dann wäre es anders gekommen, und es thäte besser um ihn stehen.

  19. Wer hat mir meinen Korb mit Fleisch gestohlen?

  20. Er that so, als hätten sie ihn zum dreschen bestellt; sie haben es aber selbst gethan.

  21. Wem hat er die neue Geschichte erzählt?

  22. Man muß laut schreien, sonst versteht er uns nicht.

  23. Wir sind müde und haben Durst.

  24. Als wir gestern Abend zurück kamen, da lagen die Andern schon zu Bett und waren fest am schlafen.

  25. Der Schnee ist diese Nacht bei uns liegen geblieben, aber heute Morgen ist er geschmolzen.

  26. Hinter unserm Hause stehen drei schöne Apfelbäumchen mit rothen Aepfelchen.

  27. Könnt ihr nicht noch ein Augenblickchen auf uns warten, dann gehn wir mit euch.

  28. Ihr dürft nicht solche Kindereien treiben!

  29. Unsere Berge sind nicht sehr hoch, die euren sind viel höher.

  30. Wieviel Pfund Wurst und wieviel Brod wollt ihr haben?

  31. Ich verstehe euch nicht, ihr müßt ein bißchen lauter sprechen.

  32. Habt ihr kein Stückchen weiße Seife für mich auf meinem Tische gefunden?

  33. Sein Bruder will sich zwei schöne neue Häuser in eurem Garten bauen.

  34. Das Wort kam ihm von Herzen!

  35. Das war recht von ihnen!

  36. Was sitzen da für Vögelchen oben auf dem Mäuerchen?

  37. Die Bauern hatten fünf Ochsen und neun Kühe und zwölf Schäfchen vor das Dorf gebracht, die wollten sie verkaufen.

  38. Die Leute sind heute alle draußen auf dem Felde und mähen/hauen.

  39. Geh nur, der braune Hund thut Dir nichts.

  40. Ich bin mit den Leuten da hinten über die Wiese ins Korn gefahren.

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6. Die kartierten Wenker-Lemmata

Bei den Wenker-Lemmata handelt es sich um diejenigen Wörter der Wenkersätze, zu denen es Wenker-Karten gibt. Zu einem Lemma kann es mehrere Karten geben, wenn z. B. Präfix und Wortstamm getrennt kartiert wurden. Im REDE SprachGIS werden - wenn sinnvoll - Karten und Sprachaufnahmen einem Wenker-Lemma zugeordnet, um einen direkten Vergleich zu ermöglichen. Im Folgenden werden die Wenker-Lemmata alphabetisch aufgelistet. Die Zahl in den Klammern bezieht sich auf die Wenkersatznummer.

Wenker-Lemma (Wenkersatznummer)

A

Affe (11)
alle (38)
als (15)
als (20)
als (24)
alte (4)
am (15)
an (3)
Andern (15)
anders (18)
Apfelbäumchen (26)
auch (9)
auch (10)
auf (2)
auf (27)
auf (32)
auf (36)
Augenblickchen (27)
auszutrinken (16)


B

bald (3)
bauen (33)
Bauern (37)
bei (25)
bei (9)
beißen (14)
Berge (29)
besser (2)
bestellt (20)
Bett (24)
bin (40)
bin (gewesen) (9)
bisschen (31)
bist (15)
bist (16)
bleib (14)
bösen (14)
braune (39)
Brot (30)
Bruder (33)

D

da (24)
da (36)
da- (40)
dann (18)
das (Dorf) [Artikel] (37)
das (Feuer) [Artikel] (6)
das (Wasser) [Artikel] (4)
das (Wort) [Artikel] (34)
das [Pronomen] (35)
dass (3)
deiner (17)
dem [Artikel] (38)
den (Leuten) [Artikel] (40)
den (Ofen) [Artikel] (3)
der (Bürste) [Artikel] (17)
der (Frau) [Artikel] (9)
der (Hunde) [Artikel] (39)
der (Mann) [Artikel] (4)
der (Schnee) [Artikel] (25)
dich (11)
dich (14)
die (7)
die (Anderen) [Artikel] (15)
die (Bauern) [Artikel] (37)
die (Blätter) [Artikel] (1)
die (Füße) [Artikel] (8)
die (Gänse) [Artikel] (14)
die (Kleider) [Artikel] (17)
die (Kuchen) [Artikel] (6)
die (Leute) [Artikel] (38)
die (Milch) [Artikel] (3)
die (Ohren) [Artikel] (11)
die [Pronomen] (21)
die [Pronomen] (37)
dir (12)
dir (39)
Dorf (37)
drei (26)
dreschen (20)
du (11)
du (12)
du (15)
du (16)
du (16)
du (18)
du (15)
durch's (4)
dürft (28)
Durst (23)

E

Eier (7)
ein (31)
Eis (4)
(ein) Ende (16)
er (5)
er (7)
er (20)
er (21)
er (22)
er (25)
erzählt (21)
es (2)
es (10)
es (13)
es (18)
es (20)
(wollte) es (auch) (9)
etwas (16)
euch (27)
euch (31)
eure (17)
eurem (33)

F

fängt (3)
Felde (38)
fest (24)
Feuer (6)
Flasche (16)
Fleisch (19)
fliegen (1)
Frau (9)
fünf (37)
für (32)
Füße (8)

G

Gänse (14)
ganz (6)
geblieben (25)
gebracht (37)
gebrannt (6)
gebrochen (4)
gefahren (40)
gefallen (4)
gefunden (32)
geh (17)
gehen (12)
gehen (15)
gehn (27)
gekannt (18)
gekommen (18)
(durch)gelaufen (8)
gelernt (15)
genug (16)
gesagt (9)
Geschichte (21)
gestern (24)
gestohlen (19)
gestorben (5)
getan (20)
(bin) gewesen (9)
glaube (8)
gleich (2)
groß (16)
gut (17)
gute (4)

H

habe (8)
habe (9)
haben (20)
haben (23)
haben (30)
habt (32)
hast (15)
hat (19)
hauen [Alternative zu "hauen"] (38)
Hause (15)
Hause (26)
Häuser (33)
heimgehen [Alternative zu "nach Hause gehen"] (15)
heiß (6)
Herzen (34)
heute (15)
hier (14)
hin (12)
hinten (40)
hinter (26)
hoch (29)
hört (2)
Hund (39)

I

ich (10)
ich (11)
ich (31)
ich (40)
ihm (34)
ihn (18)
ihn (18)
ihn (20)
ihnen (35)
ihr (31)
ihr (28)
ihr (30)
im (1)
immer (7)
in (3)
in (33)
in (4)
ins (40)
isst (7)
ist (4)
ist (5)
ist (25)
ist (25)

J

ja (6)

K

kalte (4)
kam (34)
-kamen (24)
kein (32)
Kind (14)
Kleider (17)
kochen (3)
(mit dem) Kochlöffel (11)
Kohlen (3)
könnt (27)
Korb (19)
Korn (40)
Kuchen (6)
Kühe (37)

L

lagen (24)
laut (22)
lauter (31)
Leute (38)
Leuten (40)
liebes (14)
(durch die) Luft (1)

M

machen (17)
mähen (38)
man (22)
Mann (4)
Mäuerchen (36)
mein (14)
meinem (32)
meinen (19)
mich (32)
Milch (3)
mir (8)
mir (19)
mit (19)
mit (40)
müde (23)
muss (22)
musst (16)
müsst (31)
Mutter (17)

N

nach (15)
Nacht (25)
nähen (17)
neue (21)
neue (33)
neun (37)
nicht (16)
nicht (22)
nicht (29)
nichts (39)
noch (16)
noch (16)
noch (27)
nur (39)

O

oben (36)
Ochsen (37)
oder (5)
Ofen (3)
ohne (7)
Ohren (11)

P

Pfeffer (7)
Pferde (4)
Pfund (30)

R

recht (35)
rein (17)
roten (26)

S

sag (17)
sagen (9)
Salz (7)
sauber [Alternative zu rein] (17)
Schäfchen (37)
schlafen (24)
schlage (11)
schlechte (13)
Schnee (25)
schneien (2)
schon (24)
schöne (33)
schreien (22)
schwarz (6)
Schwester (17)
sechs (5)
sehr (29)
sei (17)
Seife (32)
sein (33)
sich (33)
sie (8)
sie (17)
sie (20)
sie (20)
sie (37)
(und) sie (sagte) (9)
sind (6)
sind (13)
sind (23)
sind (29)
sind (29)
sind (38)
sitzen (36)
so (17)
so (20)
sprechen (31)
stark [Alternative zu "heiß"] (6)
stehen (18)
stehen (26)
stehn (14)
Stückchen (32)

T

tat (20)
täte (18)
Tische (32)
Tochter (9)
tot (14)
treiben (28)
trocknen (1)
tu (3)
tun (8)
tun (10)
tut (39)

U

über (40)
um (11)
und (4)
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