von Beranek, Franz J.

 

1. Zitation

1.1 Einführung

1.2 Kartenband

2. Werkbeschreibung

2.1 Hintergründe

2.2 Erhebungsgebiet

2.3 Erhebungszeitraum

2.4 Erhebungsmethode

2.5 Kartierung

2.6 Umfang

2.7 Weitere Informationen

3. Integration der Karten in REDE via Scan und Georeferenzierung

 

1. Zitation

1.1 Einführung

Eine gesonderte Einführung in den ASDU liegt nicht vor. Einleitende Informationen zum Projekt und Erläuterungen zum ASDU befinden sich im Textteil der Publikation.

1.2 Kartenband

Beranek, Franz J. (1970): Atlas der sudetendeutschen Umgangssprache. Marburg: N.G. Elwert (= Handbuch der sudetendeutschen Kulturgeschichte 5).

 

2. Werkbeschreibung

2.1. Hintergründe

Das von Franz J. Beranek in seiner Einleitung formulierte Ziel des ASDU besteht darin, Sprachdaten der lexikalischen Ebene der sudetendeutschen Umgangssprache aus dem Sudetenland sowie den angrenzenden Gebieten zu erheben und geographisch aufbereitet abzubilden. Die sudetendeutsche Umgangssprache „ist die höherschichtige Sprachform der mehr als drei Millionen Deutschen, die bis 1945/1946 in den westlichen Teilen der Tschechoslowakischen Republik […] gewohnt haben.“ (Beranek 1970: 3). Bereits vor dem Beginn der Arbeiten am ASDU hatte Beranek festgestellt, dass „das Hochdeutsche, d.h. die Umgangssprache […] nicht einheitlich war, sondern landschaftlich bedingte Abweichungen aufwies. Diesen Verschiedenheiten in den ehemaligen Sudetenländern nachzuspüren, machte er sich […] zur Aufgabe“ (Wolf-Beranek in Beranek 1970: 5).

2.2. Erhebungsgebiete

Das Erhebungsgebiet des ASDU umfasst insgesamt 169 Erhebungsorte und erstreckt sich in nord-südlicher Richtung von Görlitz bis Melk und in west-östlicher Richtung von Regensburg bis Myslowitz. Diese Erhebungsorte sind auf die historischen Landschaften Böhmen und Mähren-Schlesien mit jeweils 73 bzw. 51 Ortspunkte verteilt. Im ehemaligen Preußisch-Schlesien finden sich 20 Orte. Dazu kommen neun Orte in Bayern, elf in Österreich sowie fünf in Sachsen (vgl. Beranek 1970: 6, 8).

2.3. Erhebungszeitraum

Die Sprachdaten wurden zwischen 1946–1952 erhoben (vgl. Beranek 1970: 5).

2.4 Erhebungsmethode

Die Sprachdaten wurden von Franz J. Beranek selbst in der Regel direkt erhoben. In Fällen, „wo ein zweiter Gewährsmann aus einer Stadt nicht greifbar war, wurde die Kontrollbefragung schriftlich durchgeführt“ (Wolf-Beranek 1970: 6). Um die Verbindung des sudetendeutschen Sprachraums zu den Nachbargebieten aufzuzeigen, zog der Autor zudem „umgangssprachliches Material aus Orten Österreichs, Bayerns, Sachsens, Preußisch-Schlesiens und Polens“ (Beranek 1970: 5) heran.

2.5 Kartierung

Auf den Sprachkarten sind Gebiete gleicher sprachlicher Merkmale durch Isoglossen zusammengefasst und mit einer Leitform versehen. Abweichende Formen sind durch Symbole an den entsprechenden Ortspunkten markiert und in einer Legende aufgeschlüsselt. Dazu Beranek (1970: 5) wie folgt:

„Entsprechend dem ausgesprochenen Hang der Umgangssprache zur Großräumigkeit ist zumeist die flächenhafte Darstellungsweise durchgeführt; die in sich gleichartigen Flächen sind zumeist durch starke oder schwache Grenzlinien voneinander getrennt, ideelle Grenzlinien im fremdsprachigen Gebiet sind gestrichelt. Punkthafte Darstellung durch meist einfache Zeichen wird nur bei Nebenformen – gewöhnlich Rest- oder Vorpostenformen – verwendet“.

 

Beispiel aus Beranek (1970): Kt. 19

 

 

2.6. Umfang

Der ASDU umfasst 88 Karten zu lexikalischen, sieben Karten zu phonetisch-phonologischen, zwei Karten zu syntaktischen und drei Karten zu morphologischen Phänomenen sowie eine Grundkarte und liegt seit 1970 in einem Band publiziert vor.

2.7 Weitere Informationen

Bibliographische Hinweise zur Sprache des Sudetenlands sind in der Georeferenzierten Online-Bibliographie zur Areallinguistik (GOBA) zu finden.

 

3. Integration der Karten in REDE via Scan und Georeferenzierung

Die kartierten Daten des ASDU wurden in REDE in eine zentrale Datenbank überführt, die eine kompatible Darstellung und vergleichende Analysen für den Nutzer ermöglicht. Hierzu wurden die Karten zunächst gescannt, geokodiert und rektifiziert. Das heißt, bestimmten Passpunkten der gescannten Karte wurden Koordinaten zugewiesen, anhand derer eine Ausrichtung am Zentralmeridian der zugrundeliegenden Projektion ermöglicht wird. Die so bearbeiteten Karten können unabhängig von Größe, Zoomstufe oder Maßstab exakt übereinandergelegt und miteinander verglichen werden. Um dem Nutzer eine möglichst komfortable Suchfunktion und zentrale atlasspezifische Informationen zu bieten, wurden für jede Karte alle relevanten Metadaten erfasst.

Mithilfe des oben beschriebenen Verfahrens wurden alle 101 Karten des ASDU im Projekt REDE bearbeitet und dem Nutzer zur Verfügung gestellt.

Die Karten wurden von Karla Gutberlet digital aufbereitet.