begründet von Ernst Christmann, fortgeführt von Julius Krämer
Inhalt
1. Zitation
1.1 Einführung
1.2 Kartenbände
2. Werkbeschreibung
2.1 Hintergründe
2.2 Erhebungsgebiet
2.3 Erhebungszeitraum
2.4 Erhebungsmethode
2.5 Kartierung
2.6 Umfang
2.7 Weitere Informationen
3. Integration der Karten in REDE via Scan und Georeferenzierung
1. Zitation
1.1 Einführung
Eine gesonderte Einführung in das Pfälzische Wörterbuch liegt nicht vor. Allgemeine Informationen sowie Abkürzungs-, Orts- und Kartenverzeichnisse, Register und Hinweise zur Benutzung des Wörterbuchs finden sich im Vorwort des ersten Kartenbandes und im Beiheft zu den Bänden I–VI.
1.2 Kartenbände
Band 1: Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (1968–1969): Pfälzisches Wörterbuch. Begründet von Ernst Christmann. Fortgeführt von Julius Krämer. Teil 1: A. B/P. (C) / bearb. von Julius Krämer. Wiesbaden: Steiner.
Band 2: Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (1969–75): Pfälzisches Wörterbuch. Begründet von Ernst Christmann. Fortgeführt von Julius Krämer. Teil 2: D/T. E. F/V / bearb. von Julius Krämer. Wiesbaden: Steiner.
Band 3: Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (1976–1980): Pfälzisches Wörterbuch. Begründet von Ernst Christmann. Fortgeführt von Julius Krämer. Teil 3: G. H. I. J. / bearb. von Julius Krämer. Wiesbaden: Steiner.
Band 4: Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (1986): Pfälzisches Wörterbuch. Begründet von Ernst Christmann. Fortgeführt von Julius Krämer. Teil 4: K. L. M. / bearb. von Julius Krämer. Wiesbaden / Stuttgart: Steiner.
Band 5: Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (1993): Pfälzisches Wörterbuch. Begründet von Ernst Christmann. Fortgeführt von Julius Krämer. Teil 4: N - Schw / bearb. von Rudolf Post. Stuttgart: Steiner.
Band 6: Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (1993–1997): Pfälzisches Wörterbuch. Begründet von Ernst Christmann. Fortgeführt von Julius Krämer. Teil 6: Se - Z, Nachtrag. Stuttgart: Steiner.
Christmann, Ernst (1998): Pfälzisches Wörterbuch / begr. von Ernst Christmann. Fortgef. von Julius Krämer. Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz. Beiheft zu den Bänden I–VI. Stuttgart: Steiner.
2. Werkbeschreibung
2.1 Hintergründe
Das von Christmann / Krämer im Vorwort des ersten Bands formulierte Ziel des Pfälzischen Wörterbuchs besteht darin, den „in unserer Zeit gebräuchlichen mundartlichen Wortschatz des Pfälzischen“ einzufangen (Christmann / Krämer 1965–1968: XIII). Dafür sollten Sprachdaten der hauptsächlich lexikalischen, aber auch der phonetisch-phonologischen, morphologischen und syntaktischen (siehe 2.6) Ebenen aus der Region Pfalz für den pfälzischen Dialekt erhoben und (u. a. geographisch aufbereitet) abgebildet werden.
Das Pfälzische Wörterbuch schließt an die Werke mehrerer „Vorläufer und Vorbereiter“ an, darunter Andreas Schmellers „Bayerisches Wörterbuch“ sowie die folgenden Veröffentlichungen: Ludwig Schandeins „Pfälzer Sprachschatz“, Georg Heegers „Der Dialekt der Südost-Pfalz“, Georg Autenrieths „Pfälzisches Idiotikon: ein Versuch“, Philipp Keipers „Französische Familiennamen in der Pfalz und Französisches im Pfälzer Volksmund“ sowie Theodor Zinks Arbeiten zur (u.a.) Lokalgeschichte der Pfalz (vgl. Christmann / Krämer 1965–1968: VII–VIII).)
2.2 Erhebungsgebiet
„Der Geltungsbereich des Pfälzischen Wörterbuchs umfaßt: 1. Das heutige Gebiet des Regierungsbezirkes Pfalz; 2. Die nach dem ersten Weltkrieg an das Saarland angeschlossenen pfälzischen Kreise Homburg und St. Ingbert sowie die nach dem 2. Weltkrieg vom Kreise Kusel abgetrennten und dem Kreise St. Wendel (Saarland), zugeschlagenen Orte Bubach, Saal, Niederkirchen, Marth, Osterbrücken und Hoof; 3. Die pfälzisch sprechenden Gebiete bzw. Orte in Pennsylvanien und anderen Teilen Amerikas, im Donauraum (bes. Banat und Batschka), in Galizien, im Buchenland und in verschiedenen Teilen der UdSSR (bes. Schwarzmeergebiet) – die genannten Gebiete des Ostens und Südostens vertreten fast ausschließlich durch ihre heute in Deutschland und Österreich lebenden ehemaligen Bewohner“ (Christmann / Krämer 1965–1968: XIII).
Die Belegorte des Pfälzischen Wörterbuchs erstrecken sich in nord-südlicher Richtung von Ebernburg (heute Bad Münster am Stein-Ebernburg) bis Scheibenhardt und in west-östlicher Richtung von Schnappach bis Altrip.
Die auslandspfälzischen Belegorte sind im Beiheft zum Wörterbuch (Christmann 1998: 47ff.) einzusehen.
2.3 Erhebungszeitraum
Der Erhebungszeitraum des Pfälzischen Wörterbuchs ist aus mehreren Gründen nicht genau einzugrenzen: Einerseits handelt es sich beim PfWB nicht (nur) um „typische“ Kartierungsarbeit, andererseits wurden die Arbeiten am Wörterbuch mehrfach durch Kriege und deren Nachwirkungen unterbrochen und beeinträchtigt. Ein Großteil der Belege stammt jedoch aus dem Zeitraum von 1925–38 (Christmann / Krämer 1965–1968: XVII).
Die Quellen des Pfälzischen Wörterbuchs und deren Datierung sind im Abkürzungs- und Quellenverzeichnis des Vorworts des ersten Bandes aufgeführt.
2.4. Erhebungsmethode
Die Erhebungen des Pfälzischen Wörterbuchs beruhen hauptsächlich auf freien Beiträgen der Mitarbeitenden sowie der Beantwortung von Fragebögen. Hinzu kommen schriftliche Quellen und Tonaufnahmen aus 60 Orten der Pfalz (Christmann / Krämer 1965–1968: XII).
2.5 Kartierung
Im Pfälzischen Wörterbuch ist nicht nur der Wortschatz des Pfälzischen dokumentiert; zudem wurden auch einige Lemmata kartiert.
Die Darstellung des erhobenen Materials in Form von Punkt-Symbol-Karten, auf denen die verschiedenen sprachlichen Phänomene durch Symbole an den Ortspunkten markiert wurden, folgt der germanischen Tradition. Die Aufschlüsselung der Symbole erfolgt in der Legende, die der Karte beigegeben wurde. Auf einigen Sprachkarten sind Gebiete gleicher sprachlicher Merkmale durch Isoglossen zusammengefasst und mit einer Leitform versehen. Abweichende Formen sind durch Symbole an den entsprechenden Ortspunkten markiert. Die Aufschlüsselung der Symbole erfolgt in der Legende, die der Karte beigegeben wurde.
Beispiel aus Christmann / Krämer (1968–1969): Bd. 1, Kt. 11
2.6 Umfang
Mit Abschluss der Arbeiten am Pfälzischen Wörterbuch liegen insgesamt 420 Karten vor, darunter 230 Karten zu lexikalischen, 137 Karten zu phonetisch-phonologischen, 49 Karten zu morphologischen und 2 Karten zu syntaktischen Phänomenen in insgesamt sechs Bänden vor. Dem Werk sind eine außersprachliche und eine sprachliche Interpretamentkarte beigegeben. Der erste Band ist 1965–1968, der letzte Band 1993–1997 erschienen.
2.7. Weitere Informationen
Bibliographische Hinweise zu den Dialekten des Erhebungsgebiets sind in der Georeferenzierten Online-Bibliographie zur Areallinguistik (GOBA) zu finden.
3. Integration der Karten in REDE via Scan und Georeferenzierung
Die kartierten Daten des Pfälzischen Wörterbuchs wurden in REDE in eine zentrale Datenbank überführt, die eine kompatible Darstellung und vergleichende Analyse für den Nutzer ermöglicht. Hierzu wurden die Karten zunächst gescannt, geokodiert und rektifiziert. Das heißt bestimmten Passpunkten der gescannten Karte wurden Koordinaten zugewiesen, anhand derer eine Ausrichtung am Zentralmeridian der zugrundeliegenden Projektion ermöglicht wird. Die so bearbeiteten Karten können unabhängig von Größe, Zoomstufe oder Maßstab exakt übereinandergelegt und miteinander verglichen werden. Um dem Nutzer eine möglichst komfortable Suchfunktion und zentrale kartenspezifische Informationen zu bieten, wurden für jede Karte alle relevanten Metadaten erfasst.
Mithilfe der oben beschriebenen Verfahren wurden 420 Karten des Pfälzischen Wörterbuchs bearbeitet und dem REDE-Nutzer zur Verfügung gestellt.