von Protze, Helmut
Inhalt
1. Zitation
1.1 Einführung
1.2 Kartenband
2. Werkbeschreibung
2.1 Hintergründe
2.2 Erhebungsgebiet
2.3 Erhebungszeitraum
2.4 Erhebungsmethode
2.5 Kartierung
2.6 Umfang
2.7 Weitere Informationen
3. Integration der Karten in REDE via Scan und Georeferenzierung
1. Zitation
1.1 Einführung
Eine gesonderte Einführung in den WASU liegt nicht vor. Einleitende Informationen zu dem Projekt und den Karten des WASU befinden sich im Textteil der Publikation.
1.2 Kartenband
Protze, Helmut (1997): Wortatlas der städtischen Umgangssprache. Zur territorialen Differenzierung der Sprache in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Köln / Weimar / Wien: Böhlau (= Mitteldeutsche Forschungen 114).
2. Werkbeschreibung
2.1 Hintergründe
Das in der Einleitung zum WASU durch Helmut Protze formulierte, übergeordnete Ziel des Bandes ist die Erhebung der territorialen lexikalischen Varianten der städtischen Umgangssprache in der damaligen DDR (vgl. Protze 1997: 13). Weitere Informationen zu Zielsetzung, wissenschaftlichen Resultaten und Perspektiven des WASU (Protze 2021) finden sich hier. Wir danken dem Autor für die freundliche Verfassung des Textes. In einer Neukonzeption vorangegangener Erhebungen wurde diesem Forschungsdesiderat in drei Teilzielen nachgegangen: „Erstens sollte die Wortgeographie für die hochdeutsche Umgangssprache des normalsprachlichen Wortschatzes unter Einschluß der modernen Umgangssprache [...] dargestellt werden. Zweitens sollte versucht werden, die Geographie salopper und scherzhafter alltagssprachlicher Bezeichnungen und Wendungen zu erarbeiten“ (Protze 1997: 14). Drittens sollten „Varianten der Lautung, der Wort-, Formen- und Satzbildung […] sowie typische Wendungen in ihrer groß- oder kleinräumlichen Verteilung erfaßt werden“ (Protze 1997: 14).
2.2 Erhebungsgebiet
Die 296 Erhebungsorte des Untersuchungsgebiets erstrecken sich in nordsüdlicher Richtung von Sassnitz bis Bad Brambach und in westöstlicher Richtung von Geisa bis Görlitz. Die Grundkarte zeigt das Gebiet mit den Erhebungsorten.
2.3 Erhebungszeitraum
Die Daten des WASU wurden von 1976 bis 1980 erhoben.
2.4 Erhebungsmethode
Die Daten des WASU wurden zum größten Teil indirekt per Fragebogen erhoben. Sie wurden durch direkte Erhebungen vor Ort ergänzt und anschließend orthographisch transkribiert. Bei der onomasiologisch orientierten Fragestellung der Erhebungen wurden solche Begriffe berücksichtigt, die möglichst großräumig auftreten und somit gut abfragbar sind, dabei aber „stark mundartlich bestimmte Bezeichnungen […] aufweisen“ (Protze 1997: 14).
Explorator des WASU war der Autor Helmut Protze selbst.
2.5 Kartierung
Die Darstellung des erhobenen Materials in Form von Punkt-Symbol-Karten, auf denen die verschiedenen sprachlichen Phänomene durch Symbole an den Ortspunkten markiert wurden, folgt der germanischen Tradition. Die Aufschlüsselung der Symbole erfolgt in der Legende, die der Karte beigegeben wurde.
Beispiel aus Protze (1997): Kt. 002
2.6 Umfang
Mit Abschluss der Arbeiten am WASU liegen 95 Karten zu morphologisch-lexikalischen und fünf Karten zu phonetisch-phonologischen Phänomenen sowie eine außersprachliche Grundkarte vor. Der WASU liegt seit 1997 in einem Band publiziert vor.
2.7 Weitere Informationen
Bibliographische Hinweise zu den Varietäten und Sprechlagen des Untersuchungsgebiets des WASU sind in der Georeferenzierten Online-Bibliographie zur Areallinguistik (GOBA) zu finden.
3. Integration der Karten in REDE via Scan, Georeferenzierung und Datenbankerfassung
Die kartierten Daten des WASU wurden in REDE in eine zentrale Datenbank überführt, die eine kompatible Darstellung und vergleichende Analyse für den Nutzer ermöglicht. Hierzu wurden die Karten zunächst gescannt, geokodiert und rektifiziert. Das heißt bestimmten Passpunkten der gescannten Karte wurden Koordinaten zugewiesen, anhand derer eine Ausrichtung am Zentralmeridian der zugrunde liegenden Projektion ermöglicht wird. Die so bearbeiteten Karten können unabhängig von Größe, Zoomstufe oder Maßstab exakt übereinander gelegt und miteinander verglichen werden. Anschließend wurden die für die Darstellung der linguistischen Informationen und Kartensymbole benötigten Zeichensätze zusammengestellt und auf ihrer Grundlage die Legenden für die einzelnen Karten erzeugt. Im nächsten Arbeitsschritt wurdr das Ortsnetz des Atlasses angelegt und mithilfe spezieller Tools die linguistischen Informationen der Sprachkarten mit den geographischen Informationen verknüpft. Nach Abschluss dieses Arbeitsschrittes wurdr jedem Erhebungsort einer Karte seine jeweilige linguistische Information zugewiesen und die Karten konnten aus der REDE-Datenbank generiert werden. Um dem Nutzer eine möglichst komfortable Suchfunktion und zentrale atlasspezifische Informationen zu bieten, wurden für jede Karte alle relevanten Metadaten erfasst. Zudem wurden alle Karten mit einem Ortsnetz-Overlay und einer Ortsliste verknüpft, die eine gezielte Suche der einzelnen Erhebungsorte ermöglicht.
Mithilfe der oben beschriebenen Verfahren wurden alle 101 Karten des WASU bearbeitet und dem REDE-Nutzer zur Verfügung gestellt.
Die Karten wurden von Marlene Helmling, Mona Kellermann und Annika Thieme digital aufbereitet.