herausgegeben von Eichinger, Ludwig
Inhalt
1. Zitation
1.1 Einführung
1.2 Kartenband
2. Werkbeschreibung
2.1 Hintergründe
2.2 Erhebungsgebiet
2.3 Erhebungszeitraum
2.4 Erhebungsmethode
2.5 Kartierung
2.6 Umfang
2.7 Weitere Informationen
3. Integration der Karten in REDE via Georeferenzierung und Datenbankerfassung
1. Zitation
1.1 Einführung
Eine gesonderte Einführung in den SRM liegt nicht vor. Diese befindet sich im Kartenband des SRM.
1.2 Kartenband
Rein, Kurt / Stör, Bernhard (2005): Sprachregion München. In: Eichinger, Ludwig M. (Hrsg.) (2008 ff.): Sprachatlas von Oberbayern. (Bayerischer Sprachatlas: Regionalteil 6). Heidelberg: Universitätsverlag Winter.
2. Werkbeschreibung
2.1 Hintergründe
Der Kartenband „Sprachregion München“ ist Teil des Sprachatlas von Oberbayern (SOB). Rein / Stör heben in der Einleitung zum SRM die Kombination aus Daten eigens für den SRM durchgeführter Erhebungen und Daten der Grunderhebungen des SOB hervor. Dadurch führe der SRM im Gegensatz zum allgemein formulierten Ziel des SOB „die areallinguistische Beschreibung dieses Teils des mittelbairischen Dialektraums weiter von der Erfassung der heute vielfach obsoleten ‚Altformen‘ zu einem zeitgenössischeren Bild der heutigen, weitgehend veränderten Sprechweise in diesem Raum.“ (Rein / Stör 2005: 1). Der Ballungsraum München wird dabei hypothetisch als Zentrum des Sprachraums des Mittelbairischen angesetzt und mit soziolinguistischen Beschreibungsansätzen und -methoden untersucht.
2.2 Erhebungsgebiet
Das Untersuchungsgebiet umfasst über das Stadtgebiet München hinaus „das Zentrum Oberbayerns sowie das zwar zum Bezirk Schwaben gehörende, aber weit nach Osten ausgreifende Gebiet um die Kreisstadt Aichach […]“ (Rein / Stör 2005: 11). Die 147 Erhebungsorte des Untersuchungsgebiets erstrecken sich in nordsüdlicher Richtung von Pfaffenhofen/Ilm bis Bad Tölz und in westöstlicher Richtung vom Ammersee bis Ebersberg. Die Grundkarte zeigt das Gebiet mit den Erhebungsorten.
2.3 Erhebungszeitraum
Die Daten des SRM wurden von 1995 bis 1999 erhoben.
2.4 Erhebungsmethode
Die Daten, die zur Untersuchung des SRM herangezogen wurden, stammen aus eigenen Erhebungen sowie aus den grundmundartlichen Sprachdaten des SOB und SBS. Die für den SRM erhobenen Sprachdaten wurden direkt erhoben, indem sie vor Ort unter Verwendung eines Fragebuchs abgefragt und dann mittels Teuthonista transkribiert wurden. Ein Überblick über das verwendete Lautsystem findet sich in Rein / Stör (2005: Einlegeblatt). Für die Erhebungen des SRM war die Übereinstimmung des Fragebuchs mit Items aus den SOB-Erhebungen Grundvoraussetzung. Zudem wurde das SRM-Fragebuch um Phänomene erweitert, die einerseits „bei der Expansion stadtmundartlicher Formen im Umland zu beobachten waren“ und andererseits auch „neuere Erscheinungen […], die auf ssprl. [= standardsprachlichen, AG Datenintegration Karten] Einfluß zurückzuführen sind“ (Rein / Stör 2005: 28). In 21 Erhebungszonen, die sich in urbane, suburbane, regionale und ländliche Zentren gliedern, wurden 184 Gewährspersonen aus je zwei verschiedenen Geschlechts-, Sozial- und Altersgruppen befragt.
Exploratoren des SRM waren Kurt Rein und Bernhard Stör.
2.5 Kartierung
Die Darstellung des erhobenen Materials in Form von Punkt-Symbol-Karten, auf denen die verschiedenen sprachlichen Phänomene durch Symbole an den Ortspunkten markiert wurden, folgt der germanischen Tradition. Die Aufschlüsselung der Symbole erfolgt in der Legende, die der Karte beigegeben wurde. Um auf einer Karte mehrdimensionale Ergebnisse darstellen zu können, wurden Einzeldaten der Gewährspersonen in Abhängigkeit der sozialen Gruppen und der Erhebungszonen (s. 2.4) zu acht- und zehngliedrigen Symbolsäulen zusammengefasst und auf die eindimensionale Kartengrundlage projiziert (vgl. Rein / Stör 2005: 31). Von oben nach unten stellen die ersten zwei Zeilen der achtgliedrigen Säulen jeweils die Belege der jüngeren Generation (20–35 Jahre, Kürzel jG), und die letzten zwei Zeilen jeweils die Belege der mittleren Generation (35–60 Jahre, Kürzel mG) dar. In den zehngliedrigen Säulen befindet sich unterhalb dieser Zeilen zusätzlich eine Zeile, die die Belege der älteren kleinstädtischen Generation (über 65 Jahre, Kürzel äG) darstellt (vgl. Rein / Stör 2005: 32–33). In beiden Säulentypen werden in der linken Spalte die Belege männlicher Gewährspersonen und in der rechten Spalte die Belege weiblicher Gewährspersonen dargestellt.
Beispiel aus Rein / Stör (2005): Karte 006
2.6 Umfang
Mit Abschluss der Arbeiten am SRM liegen 130 Karten zu phonetisch-phonologischen Phänomenen, eine Karte zu einem morphologischen Phänomen, vier Karten zu lexikalischen Phänomenen sowie zehn außersprachliche Interpretamentkarten vor. Der SRM liegt seit 2005 in einem Band publiziert vor.
2.7 Weitere Informationen
Bibliographische Hinweise zu den Varietäten und Sprechlagen des Ballungsraums Nürnberg sind in der Georeferenzierten Online-Bibliographie zur Areallinguistik (GOBA) zu finden.
3. Integration der Karten in REDE via Scan und Georeferenzierung
Die kartierten Daten des SRM wurden in REDE in eine zentrale Datenbank überführt, die eine kompatible Darstellung und vergleichende Analyse für den Nutzer ermöglicht. Hierzu wurden die Karten zunächst gescannt, geokodiert und rektifiziert. Das heißt bestimmten Passpunkten der gescannten Karte wurden Koordinaten zugewiesen, anhand derer eine Ausrichtung am Zentralmeridian der zugrunde liegenden Projektion ermöglicht wird. Die so bearbeiteten Karten können unabhängig von Größe, Zoomstufe oder Maßstab exakt übereinander gelegt und miteinander verglichen werden. Um dem Nutzer eine möglichst komfortable Suchfunktion und zentrale atlasspezifische Informationen zu bieten, wurden für jede Karte alle relevanten Metadaten erfasst.
Mithilfe der oben beschriebenen Verfahren wurden alle 145 Karten des SRM bearbeitet und dem REDE-Nutzer zur Verfügung gestellt.
Die Karten wurden von Lisa Reimann und Jonas Stach digital aufbereitet.