von Fritz-Scheuplein, Monika / Klein, Wolf Peter

 

Inhalt

1. Zitation

2. Werkbeschreibung

2.1 Hintergründe

2.2 Erhebungsgebiet

2.3 Erhebungszeitraum

2.4 Erhebungsmethode

2.5 Kartierung

2.6 Umfang

2.7 Weitere Informationen

3. Integration der Karten und Tonaufnahmen in REDE via Georeferenzierung und Datenbankerfassung

4. Zitierte Literatur

 

1. Zitation

Fritz-Scheuplein, Monika / Klein, Wolf Peter (2021): Sprechender Sprachatlas von Unterfranken. Bearbeitet von Verena Diehm und Monika Fritz-Scheuplein. Würzburg. In: Schmidt, Jürgen Erich / Herrgen, Joachim / Kehrein, Roland / Lameli, Alfred (Hrsg.): Regionalsprache.de (REDE III). Forschungsplattform zu den modernen Regionalsprachen des Deutschen. Bearbeitet von Robert Engsterhold, Hanna Fischer, Heiko Girnth, Simon Kasper, Juliane Limper, Georg Oberdorfer, Tillmann Pistor, Anna Wolańska. Unter Mitarbeit von Dennis Beitel, Milena Gropp, Maria Luisa Krapp, Vanessa Lang, Salome Lipfert, Jeffrey Pheiff, Bernd Vielsmeier. Studentische Hilfskräfte. Marburg: Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas. 2020ff.

 

2. Werkbeschreibung

2.1 Hintergründe

Der SprSUF ist ein Teilprojekt des Unterfränkischen Dialektinstituts (UDI), das am Institut für deutsche Philologie der Universität Würzburg angesiedelt ist. Den Arbeitsschwerpunkt des UDI bildet die Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit und in deren Rahmen die Dialektvermittlung und -visualisierung für die Öffentlichkeit (Fritz-Scheuplein / Diehm 2019: 538). Das Ziel des in diesem Kontext entstandenen SprSUF besteht darin, die im „Sprachatlas von Unterfranken“ (SUF) veröffentlichten Dialektdaten und Forschungsergebnisse für einen breiten Nutzerkreis populärwissenschaftlich aufzubereiten und in einer audiovisuellen Form bereitzustellen (vgl. Fritz-Scheuplein / Diehm 2019: 537540). Eine von Monika Fritz-Scheuplein verfasste Einführung in den SprSUF finden Sie hier. Wir danken der Autorin für die freundliche Verfassung des Textes.

2.2 Erhebungsgebiet

Das Erhebungsgebiet des SprSUF umfasst 30 Erhebungsorte und erstreckt sich in nordsüdlicher Richtung von Ostheim v. d. Rhön bis Baldersheim und in westöstlicher Richtung von Kirchzell bis Ebern. Die Erhebungsorte wurden so so ausgewählt, dass jeder Sprachraum im Untersuchungsgebiet mit mindestens einem Ort vertreten ist (vgl. Fritz-Scheuplein/Diehm 2019, 540541). Bei allen 30 Orten handelt es sich um Erhebungsorte des „Sprachatlas von Unterfranken“ (SUF). 29 dieser Orte waren auch Erhebungsorte des „Sprachatlas von Unterfranken zum Dialekt und Dialektverhalten junger Erwachsener“ (JuSUF).

Die Grundkarte (Maßstab 1: 500.000) zeigt das Gebiet mit den Erhebungsorten sowie hydrographische Informationen.

2.3 Erhebungszeitraum

Die Daten der Sprachkarten des SUF wurden von 1991 bis 1996 erhoben. Die Aufnahme der Tondokumente für den SprSUF erfolgte 2016.

2.4 Erhebungsmethode

Die Sprachdaten des SprSUF wurden direkt erhoben, indem sie vor Ort von den Exploratoren aufgenommen wurden. Die Exploratorin der Tondokumente war Verena Diehm.

2.5 Kartierung

Auf den farbigen Flächenkarten sind Gebiete gleicher sprachlicher Merkmale durch Isoglossen zusammengefasst und mit einer Leitform versehen. Etymologische Verwandtschaft oder ähnliche Lautentwicklungen der kartierten Formen wurden durch farbige Abstufungen veranschaulicht. Realisierungen, die nicht arealbildend sind, wurden durch Symbole an den entsprechenden Ortspunkten markiert. Diese werden in einer Kartenlegende aufgeschlüsselt. Neben der Aufschlüsselung der Symbole enthalten die Kartenlegenden Verweise auf vergleichbare Karten des SUF und/oder des KUSs, ggf. auch die SUF-Fragebuchnummer. 

Beispiel aus Fritz-Scheuplein / Klein (2021): Kt. 78

 

2.6. Umfang

Der SprSUF umfasst 69 Karten zu lexikalischen, 21 Karten zu phonetisch-phonologischen und zehn Karten zu morphologischen Phänomenen sowie fünf außersprachliche Interpretamentkarten.

2.7 Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Projekt finden sich auf der Homepage des SprSUF sowie in Fritz-Scheuplein / Diehm 2019.

Bibliographische Hinweise zu dem Dialekt des unterfränkischen Gebiets sind in der Georeferenzierten Online-Bibliographie zur Areallinguistik (GOBA) zu finden.

 

3. Integration der Karten und Tonaufnahmen in REDE via Georeferenzierung und Datenbankerfassung

Die kartierten Daten und die Audiodaten des SprSUF wurden in REDE in eine zentrale Datenbank überführt, die eine kompatible Darstellung, Abfrage und vergleichende Analyse für REDE-SprachGIS-Nutzer ermöglicht. Hierzu wurden zunächst die als Bilddateien vorliegenden Karten geokodiert und rektifiziert. Das heißt bestimmten Passpunkten jeder Karte wurden Koordinaten zugewiesen, anhand derer eine Ausrichtung am Zentralmeridian der zugrunde liegenden Projektion ermöglicht wird. Anschließend wurden die Audiodaten geokodiert und ins REDE-System eingespeist. Hierfür wurden den Aufnahmen die Koordinaten ihrer jeweiligen Ortspunkte zugewiesen, die wiederum die Audiodateien thematisch einer jeden Karte zuordnen lassen. Auf den so bearbeiteten sprechenden Karten lassen sich die regional unterschiedlichen Varianten für alle 30 Ortspunkte als Hörbeispiele abspielen, was den Vergleich der Variation einer bestimmten Variable auch auditiv möglich macht und der interessierten Öffentlichkeit einen Höreindruck von der jeweils ortsüblichen Realisierung der Belegwörter vermittelt. Ebenso können alle Karten unabhängig von Größe, Zoomstufe oder Maßstab exakt übereinander gelegt und miteinander verglichen werden. In einem weiteren Schritt wurden die Sprachkarten des SprSUF mit gleichnamigen SUF-Karten verlinkt. Um dem Nutzer eine möglichst komfortable Suchfunktion und zentrale atlasspezifische Informationen zu bieten, wurden für jede Karte alle relevanten Metadaten erfasst. Zudem sind alle Karten mit einem Ortsnetz-Overlay und einer Ortsliste verknüpft (erste Karte im Dropdown-Menu), die eine gezielte Suche der einzelnen Erhebungsorte ermöglicht.

Mithilfe der oben beschriebenen Verfahren wurden alle 105 Karten des SprSUF bearbeitet und dem REDE-Nutzer zur Verfügung gestellt.

Die Karten wurden von Robert Engsterhold, Vanessa Lang, Georg Oberdorfer und Anna Wolańska digital aufbereitet.

 

4. Zitierte Literatur

Fritz-Scheuplein, Monika / Diehm, Verena (2019): Populäre Dialektologie – Zur Vermittlung von Dialektwissen in der Öffentlichkeit. In: Kürschner, Sebastian / Habermann, Mechthild / Möller, Peter O. (Hrsg.): Methoden moderner Dialektforschung. Erhebung, Aufbereitung und Auswertung von Daten am Beispiel des Oberdeutschen. Hildesheim: Olms (= Germanistische Linguistik 241–243), 537555.

JuSUF = König, Almut (2014): Sprachatlas von Unterfranken zum Dialekt und Dialektverhalten junger Erwachsener (JuSUF). Heidelberg. Universitätsverlag Winter (= Schriften zum Bayerischen Sprachatlas 10).

KUSs = König, Almut / Fritz-Scheuplein, Monika / Blidschun, Claudia / Wolf, Norbert Richard (2007): Kleiner Unterfränkischer Sprachatlas (KUSs). Heidelberg: Universitätsverlag Winter.

SUF = Krämer-Neubert, Sabine / Wolf, Norbert Richard (Hrsg.) (2005–2009): Sprachatlas von Unterfranken. (Bayerischer Sprachatlas: Regionalteil 3). Heidelberg: Universitätsverlag Winter.

 

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